Nach einer neuen Studie hatte jener Asteroid, der über der russischen Stadt Tscheljabinsk explodierte, eine Größe von etwa 19 Metern und eine Sprengkraft die Dutzenden Hiroshima-Bomben entsprach.
Wissenschaftler aus der tschechischen Republik und von Kanada analysierten Video- und Audio-Material sowie Fragmente von diesem dramatischen Zwischenfall, der sich am 15. Februar 2013 ereignet hat.
Die Forscher nehmen an, dass der Asteroid einst Teil eines massiven Himmelskörpers war, der eine Größe von etwa zwei Kilometern hat. Es ist das Objekt mit der Nr. 86039, ein gefährlicher großer Erdbahnkreuzer, der erstmals 1999 gesichtet wurde und regelmäßig in die Nähe der Erdbahn kommt.
Beim Eintritt in die Erdatmosphäre wog der Asteroid 12 000 Tonnen. Diese Masse hat laut der Zeitschrift Nature ein Energie-Äquivalent von 500 000 Tonnen TNT. Dies entspricht in etwa der 27 bis 41-fachen Sprengkraft der ersten Atombombe, die im Jahr 1945 auf Hiroshima geworfen wurde.
Der Asteroid brach schon in Höhen zwischen 45 bis 30 Kilometern in kleine Stücke, wodurch es nicht zu größeren Schäden am Boden kam. Die Gesamtmasse der erhalten gebliebenen Fragmente, die mehr als 100 Gramm wiegen, war allerdings weniger als erwartet.
Frühere Schätzungen haben den Tscheljabinsk-Asteroiden auf eine Größe von 17 Metern und eine Masse von rund 10 000 Tonnen geschätzt.
Über 1200 Menschen wurden durch die Schockwelle verletzt, die Fenster und Gebäude in fünf russischen Regionen beschädigte.
Nach einer Internet-Umfrage, die in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht wurde, haben 25 Menschen die sich zu jener Zeit außerhalb der direkten Gefahrenzone befanden, einen Sonnenbrand durch das vom Meteor verursachte UV-Licht bekommen.
Die Studie ergab ferner, dass das Objekt ein sogenannter LL-Chondrit war. (LL steht für Low Iron, Low Metal). Er war somit vom gleichen Typ wie der Asteroid Itokawa, von dem Proben durch die japanische Raumsonde Hayabusa gesammelt wurden und die mit einer Abwurfkapsel zur Erde gebracht werden konnten.
In einer weiteren Studie, die von der Zeitschrift Nature veröffentlicht wurde, hat ein Team von der Universität von West-Ontario unter der Leitung von Peter Brown eine Umfrage über große Air- Bursts durchgeführt, die durch Meteore verursacht werden. Die Zahl der großen Asteroiden könnte zehnmal so hoch sein, als aufgrund von Teleskop-Beobachtungen geschätzt wird.
10. November 2013/SP
Verein Kuffner-Sternwarte