Nach Meinung von James Kasting und Evan Phugh, Professoren für Geowissenschaften an der Penn State Universität, sollte der Ansatz bei der Suche nach bewohnbaren Zonen um sonnenähnliche Sterne ein konservativer sein.
Konservativer Ansatz bedeutet, nach Planeten zu suchen auf denen es flüssiges Wasser geben könnte und die eventuell feste oder flüssige Oberflächen haben. Aber nicht nach Gasriesen wie Jupiter oder Saturn Ausschau zu halten. Die habitable Zone in einem Sonnensystem ist jener Bereich, in dem es flüssiges Wasser und damit auch Leben geben könnte. Das Definieren einer bewohnbaren Zone ist der Schlüssel für die Suche nach Planeten, auf denen Leben existieren könnte.
Es ist eine der größten und ältesten Fragen der Menschheit, ob es Leben jenseits der Erde gibt. Die NASA verfolgt die Suche nach Leben innerhalb des Sonnensystems, aber einige Forscher meinen, dass die Suche nach Leben um andere Sterne der bessere Weg ist, um diese Frage zu beantworten.
Neuere Forschungen von Ravi Kopparapu, einem Post-Doc-Forscher, der mit Kasting zusammen arbeitet, deuten darauf hin, dass die Häufigkeit erdähnlicher Planeten in der bewohnbaren Zone um M-Zwergsterne 0,4 bis 0,5 ist. Um vier potenzielle erdähnliche Kandidaten zu finden, müssen Wissenschaftler die bewohnbaren Zonen von etwa 10 kühlen Sternen vermessen. Diese Daten kamen von Weltraumteleskop Kepler, das vier Jahre lang Informationen über Planeten-Transits sammelte, bevor es wegen zwei defekter Reaktionsräder teilweise deaktiviert werden musste. Frühere Schätzungen gehen von einer Häufigkeit von 0,1 aus. Sie wurde von Forschern favorisiert, die Planeten bei Sternen in größerer Entfernung von der Erde suchten.
Eine noch aktuellere Schätzung der Häufigkeit von erdähnlichen Planeten wurde von Eric Petigura und Kollegen auf der Kepler-Wissenschaftskonferenz Anfang November verkündet. Sie berechneten die Zahl auf 0,22 um sonnenähnliche Sterne. Aber Kopparapu und Kasting sind der Meinung, dass die Schätzung ihrer Kollegen um den Faktor zwei zu hoch gegriffen sei, weil sie die bewohnbaren Zonen zu breit angesetzt haben. Wenn dies der Fall ist, wird der alte Wert von 0,1 näher an der Wahrheit liegen.
Das Vorhandensein von flüssigem Wasser ist eine der wichtigsten Kriterien bei der Suche nach Planeten auf denen Leben möglich ist. Während einige Forscher meinen, dass auch beim Vorhandensein von nur unterirdischem Wasser Leben möglich wäre, ist eine solche Hypothese aus der Ferne nicht überprüfbar, so dass der Fokus von Astronomen auf Wasseroberflächen richten sollte. Kopparapu und Kasting haben dies in einer speziellen Ausgabe des Proceedings der National Academy of of Science zum Ausdruck gebracht.
Alles Leben das wir kennen basiert auf Kohlenstoff und dazu gehört flüssiges Wasser - zumindest für einen Teil des Lebenszyklus`. Wenn also Astronomen den Beweis für flüssiges Wasser finden, könnten sie die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass auf Kohlenstoff basiertes Leben vorhanden ist.
Während keine Bundesmittel für den Bau des geplanten Terrestrial Planet Finder (TPF) zur Verfügung gestellt werden, wird eine Menge an Forschung in das Auffinden von Exoplaneten investiert. Ein TPF würde die Detektion von Gasen in Planeten-Atmosphären ermöglichen; falls welche vorhanden sind. Wenn beispielsweise nach dem Durchsuchen der bewohnbaren Zonen von 30 Sternen keine Anzeichen von Leben gefunden wird, ist dies auch kein Grund für Pessimismus.
Es wäre zwar höchst interessant zu erfahren, ob es Beweise für Leben auf anderen Planeten gibt, aber heraus zu finden dass es keines gibt, würde für die Wissenschaft keinerlei negative Auswirkungen haben.
Es ist natürlich möglich, dass die ersten Beobachtungen von erdähnlichen Exoplaneten eine zweideutige Antwort geben. Zum Beispiel könnte Sauerstoff gefunden werden aber kein Methan. Aber auch das könnte die Tür zu weiterer Erkundung öffnen.
Der Terrestrial Planet Finder (TPF) wäre ein Schritt in die richtige Richtung um heraus zu finden, ob es noch andere Erden gibt, die Leben hervorgebracht haben.
29. November 2013/SP
Verein Kuffner-Sternwarte