Pluto könnte noch zehn unentdeckte Monde haben
Neue Simulationen zeigen, dass es zehn weitere - eher kleine - unentdeckte Monde in der Umlaufbahn Plutos geben könnte. Wenn dies stimmen sollte, könnte dies den geplanten Vorbeiflug der Raumsonde New Horizons am Zwergplaneten Pluto im Jahr 2015 erheblich erschweren.
Nach der Entdeckung des fünften Plutomondes P5 im letzten Jahr meinten NASA-Forscher, dass sie den Vorbeiflug an Pluto neu berechnen müssten, um solchen Hindernissen auszuweichen.
Die postulierten Monde sind vermutlich nur zwischen knapp 1 km und 2,8 km groß. Sie entstanden in einer Simulation in der nachvollzogen wurde, wie Pluto zu seinen derzeit bekannten Kleinsatelliten gekommen ist.
Eine Staubwolke hat vermutlich in der Frühzeit des Sonnensystems den Zwergplaneten umgeben. Die Forscher sind sich aber nicht sicher, woher der Staub kam. Es gibt dazu einige Ideen. Plutos großer Mond Charon ist vielleicht in den Zwergplaneten gekracht, wodurch der Staub entstand. Oder Plutos Schwerkraft hat Staub aus der protoplanetaren Staubscheibe an sich gebunden.
Jedenfalls dürfte es Trümmer um Pluto gegeben haben und die Wissenschaftler glauben, dass sich Plutos vier bekannte kleine Monde - P4, Nix, P5 und Hydra - dadurch bildeten, dass die Staubteilchen miteinander kollidierten, sich dann allmählich Klumpen bildeten die immer größer und größer wurden, bis sie zu den Klein-Monden herangewachsen waren.
Ein wissenschaftliches Team unter der Leitung von Scott Kenyon vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics verwendete Berechnungen, um die Entstehung von Planeten und die Ursprünge der Kuiper-Gürtel-Objekte nach zu vollziehen. Sie verwendeten Computersimulationen um festzustellen was geschah, nachdem die Trümmer entstanden waren.
Das Computerprogramm behandelt kleinere Teilchen anhand statistischer Erfahrungen und einzelne Objekte nur ab einer bestimmten Größe; in diesem Fall ab etwa 1 Kilometer Durchmesser. Dann wird versucht, diese Objekte heraus zu filtern. Forscher sagen, dass es sehr schwierig ist, Kollisionen zwischen diese winzigen Satelliten zu simulieren und man daher nicht genau sagen kann wie viele es tatsächlich sind. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Anzahl irgendwo zwischen einem und zehn Objekten liegt, die sich hinter der Umlaufbahn des Mondes Hydra verbergen.
Die Forscher sind der Meinung, dass solch kleine Objekte - falls es sie gibt - in dieser großen Entfernung von der Erde aus kaum entdeckt werden könnten. Ihre Existenz kann nur simuliert werden.
Aber New Horizons könnte diese kleinen Satelliten entdecken, noch bevor die Sonde Plutos Umlaufbahn erreicht. Auf jeden Fall wären sie für New Horizons gut sichtbar, wenn die Sonde 2015 das Pluto-System erreicht.
15. März 2013/SP
Verein Kuffner-Sternwarte