Neueste Beobachtungen des Sterns Gliese 667C ergab Sensationelles. Von den mindestens sechs Planeten die den Stern umkreisen, befinden sich die rekordverdächtigen drei Super-Erden in der habitablen Zone, wo Wasser in flüssiger Form existieren könnte. Damit wurde erstmals ein Planetensystem gefunden, bei dem die bewohnbare Zone randvoll ist.
Die drei Planeten in der bewohnbaren Zone haben etwa die Größe der Erde und die rund drei- bis vierfache Erdmasse, sagte Steven Vogt von der Universität Kalifornien, Santa Cruz, der in einem Team mit Paul Butler arbeitet, das diese Entdeckung gemacht hat.
Das gleiche Team hat bereits im vergangenen Jahr die Entdeckung eines Planeten in der habitablen Zone um Gliese 667C bekannt gegeben. Sie vermuteten schon damals die Anwesenheit von mehr Planeten in der habitablen Zone, konnten dies aber wegen zu geringer Datenmenge noch nicht bestätigen. Die neuen Erkenntnisse bestätigen nicht nur die Anwesenheit von zwei bisher bekannten Planeten um den Stern, sondern enthüllt auch die Existenz von fünf weiteren Planeten. Finanziert wird die Forschung von Vogt und Butler von der National Science Foundation (NFS).
Die Entdeckung von mehreren Super-Erden in der bewohnbaren Zone eines nahen Sterns ist sehr bedeutsam. Es bestätigt den Verdacht, dass unsere Galaxie von potentiell bewohnbaren Gesteinsplaneten nur so wimmelt. Viele von diesen, wie die um Gliese 667C, sind auch nahe genug um sich vorstellen zu können, interstellare Roboter-Sonden auszusenden, um innerhalb von einigen Generationen so ein fremdes Planetensystem aus der Nähe zu studieren.
Gliese 667C ist ein Stern, der schon gut erforscht ist. Er hat etwa ein Drittel der Masse unserer Sonne und ist Teil des Dreifach-Sternsystems Gliese 667 (auch als GJ 667 bezeichnet). Gliese 667 befindet sich im Sternbild Skorpion und ist 22 Lichtjahre entfernt. Dies ist relativ nahe; praktisch in der galaktischen Nachbarschaft unserer Sonne.
Der an Planeten reiche Stern Gliese 667 C ist ein roter Zwergstern der Spektralklasse M2. Die beiden anderen Komponenten des Dreifach-Sternsystems sind Hauptreihensterne der Spektralklasse K3 bzw. K5.
Was das Studium erdähnlicher Planeten in einer habitablen Zone betrifft, ist diese Entdeckung der Beginn einer ganz neuen Ära, meinte Maria Womack, eine Mitarbeiterin beim NFS. Dies ist das Ergebnis von mehr als einem Jahrzehnt harter Arbeit mit den bestmöglichen Instrumenten um modernste Wissenschaft zu betreiben. Und damit genau jene Art von Forschung die NSF gerne unterstützt.
Das Team von Astronomen - angeführt von Guillem Anglada-Escudé von der Universität Göttingen und von Mikko Tuomi von der Universität von Hertfordshire, UK - kombiniert neue Beobachtungen vom Keck-Teleskop und auch anderen Teleskopen mit umfangreichen Daten, die zuvor mit dem HARPS-Spektrographen am 3,6 m- Teleskop auf La Silla in Chile gesammelt worden sind.
Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Astronomy and Astrophysics veröffentlicht.
3. Juli 2013/SP
Verein Kuffner-Sternwarte