Ein großes erdnahes Objekt, von dem bis jetzt angenommen wurde dass es ein Asteroid ist, entpuppte sich jetzt endgültig als Komet. Der rund 19 Kilometer große Don Quixote wurde aufgrund seiner Bahn zwar als Amor-Typ eingestuft, galt aber immer schon als verdächtig, ein erloschener Komet zu sein, da sein Perihel-Aphel zwischen 1,21 AE und 7,23 AE liegt. Don Quixotes Bahn bringt ihn nahe an die Erdbahn heran und reicht weit über die Jupiterbahn hinaus.
Mit dem Infrarot-Weltraumteleskop Spitzer hat ein Team unter der Leitung von Michael Mommert und Joshua Emery Aufnahmen von Don Quixote aus dem Jahr 2009, als der "Asteroid" sein Perihel durchlief, überprüft und eine Koma und einen lichtschwachen Schweif entdeckt.
Ferner wurden auch Aufnahmen aus dem Jahr 2004 überprüft, als Don Quixote den sonnenfernsten Teil seiner Bahn durchlief. Dabei stellten die Forscher fest, dass seine Oberfläche aus Silikat-Staub zusammengesetzt ist, welcher dem Staub im Schweif des Objekts gleicht. Ferner fehlten Koma und Schweif - ein klares Zeichen, dass diese beiden Phänomene tatsächlich erst durch die Wärme der Sonne und den geladenen Partikeln des Sonnenwinds ausgelöst worden sind, so wie es für Kometen typisch ist.
Don Quixote ist das drittgrößte erdnahe Objekt, dass zwar nicht die Erdbahn kreuzt, ihr aber nahe kommt. Forscher nehmen an, dass etwa fünf Prozent aller erdnahen Objekte "tote" Kometen sind, die all ihr Wasser und ihr Kohlendioxid schon verloren haben. Es ist möglich, dass ein Teil des Wassers auf Erden von Kometen stammen könnte, denn immerhin enthält allein Don Quixote nach Schätzungen etwa 100 Milliarden Tonnen Wasser.
12. September 2013/SP
Verein Kuffner-Sternwarte