Wahrscheinlich bekommt die NASA im nächsten Jahr 100 Mio. Dollar als Starthilfe für ein kühnes Programm: Einen Asteroiden für Forschungs- und Erkundungszwecke einzufangen und ihn in eine Umlaufbahn um den Mond zu ziehen. Dies teilte US Senator Bill Nelson der Öffentlichkeit mit.
Die 100 Millionen Dollar werden vermutlich Teil von Präsident Barack Obamas Bundeshaushalts-Budgets für 2014 sein, dass voraussichtlich nächste Woche veröffentlicht werden wird, sagte Bill Nelson. Das Geld soll den Ball ins Rollen bringen, damit das Asteroiden-Einfang-Projekt starten kann, denn im Jahr 2021 sollen Astronauten zum eingefangenen Asteroiden entsendet werden.
Dies ist Teil eines viel breiteren Programms, sagte Nelson am Freitag, den 5. April bei einem Besuch in Orlando. Der Plan vereint das sogenannte "Asteroid Mining" Programm (Asteroiden-Bergbau-Programm) mit Entwicklungs-Möglichkeiten, um die Ablenkung eines Asteroiden zu erproben und darüber hinaus soll auch ein Ort bereitgestellt werden, der als Zwischenstation für einen bemannten Flug zum Mars günstig wäre.
Der NASA-Plan beinhaltet den Einfang eines erdnahen Asteroiden mit einem Roboter-Raumschiff, dass das Objekt in eine stabile Mondumlaufbahn bringt. Der Asteroiden-Fänger soll 2017 starten, 2019 einen kleinen Asteroiden greifen und ihn 2021 in einer stabilen Mondumlaufbahn oder auch im L2-Punkt des Erde-Mond-Systems deponieren.
Astronauten würden dann 2021 mit einer Träger-Rakete und einer Orion-Kapsel zum Asteroiden aufbrechen. Sowohl Rakete als auch Kapsel müssen allerdings erst entwickelt werden.
Die Idee ist ähnlich jener, die vor fast einem Jahr von Forschern des Keck Instituts für Weltraum-Studien in Pasadena vorgeschlagen wurde.
Die Erfahrungen, die bemannte Expeditionen zu kleinen erdnahen Objekten machen würden, könnten für nachfolgende internationale Expeditionen zu erdnahen Asteroiden jenseits des Erde-Mond-Systems sowie zu den Marsmonden Phobos und Deimos von Nutzen sein. Eines Tages, in weiterer Zukunft, möglicherweise auch für Objekte des Asteroiden-Gürtels.
Die NASA braucht allerdings viel mehr finanzielle Mittel als die ersten 100 Millionen Dollar um eine Asteroiden-Einfang-Mission zu realisieren. Die Keck-Studie schätzt, dass 2,6 Milliarden Dollar nötig sein werden um ein 500 Tonnen schweres Objekt in die Nähe des Mondes zu bringen. (Experten sind der Meinung, dass ein solches Objekt zu klein wäre, um eine Bedrohung für die Erde darzustellen, falls etwas schiefgeht).
Nelson sagte, dass die Obama-Regierung den Asteroiden-Einfang-Plan favorisiert, damit Astronauten bis 2025 einen erdnahen Asteroiden erreichen und ab Mitte der 2030er Jahre zum Mars fliegen können.
10. April 2013/SP
Verein Kuffner-Sternwarte