Ist der Weltraum groß genug für zwei Asteroiden-Bergbau-Unternehmen?
Ein neues Unternehmen, Deep Space Industries, Inc., gab am 22. Jänner 2013 bekannt dass sie planen, Bergbau auf Asteroiden zu betreiben die reich sind an Metallen, Wasser und anderen Ressourcen mit dem Ziel, der Menschheit zu helfen sich im Sonnensystem auszubreiten. Ein weiteres Unternehmen mit ähnlichen Zielen ist das milliardenschwere Unternehmen Planetary Resources, das im April 2012 seine Pläne bekannt gab.
Dieses neue Unternehmen ist nicht beunruhigt über die Konkurrenz durch seinen größten Rivalen, weil die Ressourcen des Weltraums ausreichen, um eine zukunftsorientierte neue Industrie auf der Erde zu unterstützen.
Beide Unternehmen können nebeneinander existieren, verkündeten die Mitarbeiter von Deep Space Industries, Inc., bei der Pressekonferenz. Der Vorsitzende von Deep Space, Rick Tumlinson, meinte, der Weltraum ist groß genug. Es gibt Platz für alle.
Beide Firmen wollen Wasser auf Asteroiden in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufspalten, da dies die wichtigsten Komponenten für die Herstellung von Raketentreibstoff sind. Von Asteroiden stammender Treibstoff könnte auf "Weltraum-Tankstellen" kostengünstig und effizient zum Auftanken für Satelliten und Raumsonden Verwendung finden.
Derartige außerhalb der Erde befindliche Depots könnten das Leben von Satelliten verlängern und bemannte Raumfahrten zu weit entfernten Destinationen wie dem Mars rentabler machen. Dies meinen zumindest die Befürworter des Asteroiden-Bergbau-Geschäfts.
Metalle und andere Materialien könnten zum Bau von Habitaten, solarbetriebenen Satelliten und anderen Raumsonden Verwendung finden und auch als Starthilfe für eine Fertigungsindustrie dienen, die vielleicht dereinst im Weltraum angesiedelt sein wird. Und Edelmetall wie Platin und Gold könnten auch für die terrestrische Verwendung zur Erde verschickt werden.
Bisher haben Astronomen über 9000 erdnahe Asteroiden entdeckt. Etwa 1000 kommen jedes Jahr dazu. Aufgrund solcher Zahlen kann man annehmen, dass es mehr als genug erdnahe Objekte gibt, damit zwei Bergbauunternehmen für lange Zeit beschäftigt sind.
Vermutlich gibt es zwei oder drei Millionen erdnahe Objekte, sagte Deep Space CEO David Gump. Da ist Platz für alle, die nach wirtschaftlichem Erfolg im Weltraum streben.
Die Gründung von zwei Asteroiden-Bergbau-Unternehmen sowie der Aufstieg der privaten Raumfahrt-Gesellschaften wie z. B der in Kalifornien angesiedelten Firma SpaceX ist ein Zeichen dafür, dass die Menschheit endlich konkrete Schritte in Richtung eines lang gehegten Traums gehen will: Einer Besiedlung des Weltraums; zumindest in kleinen Enklaven. Ein Unternehmen kann ein Zufall sein meinte David Gump, aber zwei Unternehmen? Das ist der Beginn einer Branche.
Schon 2015 sollen die ersten "Firefly-Sonden" starten (als sekundäre Nutzlast an Bord einer kommerziellen Rakete) und an einem erdnahen Asteroiden vorbei fliegen.
Weiters ist geplant, bereits 2016 mit "Dragonfly" eine Sample Return Mission zu beginnen.
Wahrhaft optimistische Pläne. Ob diese in so naher Zukunft umgesetzt werden können, werden wir ja sehen.
24. Jänner 2013/SP
Verein Kuffner-Sternwarte