Gigantischer Staub-Teufel auf dem Mars
Diese atemberaubende Aufnahme wurde auf der Nordhemisphäre des Mars in der Region Amazonis Planitia mit der HiRISE-Kamera an Bord des Orbiters Mars Reconnaissance gemacht. Die Länge des schlangenförmigen Schattens lässt darauf schließen, dass dieser Staub-Teufel eine Höhe von 800 Metern erreichte.
Der zarte Bogen in der Staubfahne wird durch leichten Westwind verursacht, der in etwa 250 Metern Höhe den oberen Teil der Staub-Fahne nach Osten bläst. Die Westwinde in Kombination mit der Wärme aus dem Süden sind die Ursache, dass sich der Staub-Teufel Richtung Südosten bewegt und eine helle Spur nach sich zieht. Die Staubwolke selbst hat einen Durchmesser von etwa 30 Metern.
Zahlreiche helle Spuren verlaufen von Nordwest nach Südost. Dies ist interessant, da diese Spuren hell sind, während Staub-Teufel normalerweise dunkle Spuren hinterlassen. Dunkle Spuren entstehen vermutlich dort, wo heller Staub von den Staub-Teufeln in die Atmosphäre geschleudert wird und nur das dunklere Substrat übrig bleibt.
In der Amazonis Planitia Region ist die Staubdecke so dick, dass sie in den Boden eindringen konnte. Eine Decke aus hellem Staub legte sich erst kurz vor dem Eintreffen des Mars Reconnaissance Orbiters über diese Region, sodass der Staub an der Oberfläche noch in Bewegung war. Vielleicht formten sich die hellen Muster, als der sich niedersetzende Staub von starken Winden aufgewirbelt wurde. Winde, die von einem Staub-Teufel generiert worden sind. Tangentiale Winde können eine Geschwindigkeit von rund 110 km/h erreichen. Dies wurde mit Aufnahmen der HiRISE-Kamera bei anderen Staub-Teufeln festgestellt.
Es ist ferner interessant, dass diese Aufnahme gemacht wurde, als der Mars sich am weitesten von der Sonne, also in seinem Aphel, befand. Es ist wie auf der Erde, Mars-Winde werden durch die Wärme der Sonne angetrieben. Die Wirkung der Sonnenstrahlen sollte in dieser Saison sinken, aber für kurze Zeit sind die Staub-Teufel noch unerbittlich unterwegs um die Oberfläche von frischen Ablagerungen zu reinigen.
16. März 2012/SP
Verein Kuffner-Sternwarte