Neuer Pluto-Mond entdeckt!
Astronomen gaben die Entdeckung eines neuen Mondes bei Pluto bekannt,
womit sich die Zahl der bekannten Pluto-Satelliten auf fünf erhöht.
Der neuentdeckte Pluto-Mond wurde von den Forschern mit Hilfe des Hubble Space Telescopes gefunden, so wie die Monde Nix und Hydra im Jahr 2005 und der vierte Pluto-Mond P4 im Juli 2011. Charon, der größte der Pluto-Satelliten, wurde von W. Christy 1978 mit Hilfe des United States Naval Observatory entdeckt.
Die vorläufige Bezeichnung des fünften Pluto-Mondes lautet S/2012 (134340) 1 oder einfach nur P5. Jetzt warten schon zwei kleine Monde, P4 und P5, auf eine Namensgebung durch die IAU.
Aufgrund der geringen Helligkeit von P 5 wird von Forschern angenommen, dass er recht klein und unregelmäßig geformt ist mit einem Durchmesser zwischen 10 bis 24 Kilometern. Damit ist er der kleinste der fünf Monde. Nix und Hydra sind zwischen 32 und 113 km groß und P4 etwa 13 bis 34 Kilometer. Charon ist mit 1043 km der weitaus größte der Pluto-Monde.
P5 umrundet Pluto in einer mittleren Entfernung von 47 000 km, womit er außerhalb der Umlaufbahn von Charon, aber innerhalb der Umlaufbahnen von Nix, Hydra und P4 den Zwergplaneten umrundet. Ferner sind die Umlaufbahnen aller fünf bekannten Monde annähernd in einer Ebene (koplanar).
Die Entdeckung eines weiteren Mondes bei Pluto ist für die Betreiber der Raumsonde New Horizons eine aufregende Sache da sich die Gefahr vergrößert, dass beim Vorbeiflug der Raumsonde im Jahr 2015 es zu einer Kollision mit einem bis jetzt noch nicht entdeckten Objekt kommen könnte. Die Raumsonde wird das Pluto-System mit einer Geschwindigkeit von rund 48 000 km pro Stunde passieren, so dass selbst ein kleiner Brocken eine Gefahr für New Horizons darstellen könnte.
Die Entdeckung von P4 und P5 zeigt, dass das Pluto-System möglicherweise aus mehr Objekten besteht, als bisher angenommen wurde. Weitere genaue Beobachtungen mit dem Hubble sollen dem Team von New Horizons helfen, die Gefahr und die Risiken zu minimieren und eine nach menschlichem Ermessen sichere Bahn für die Raumsonde durch das Pluto-System zu finden.
Nach Meinung der Wissenschaftler ist es möglich, dass alle fünf bekannten Monde Plutos Relikte einer gewaltigen Kollision zwischen dem Zwergplaneten und einem weiteren großen Objekt des Kuiper-Gürtels sind.
Insgesamt wurde P5 auf neun verschiedenen Bilderserien gesichtet, die mit Hubbles Wide Field Camera 3 am 26. 27. und 29. Juni und am 7. und 9 Juli gemacht worden sind.
14. Juli 2012/SP
Verein Kuffner-Sternwarte