Dawn entdeckt neue Oberflächenmerkmale auf Vesta
Die Raumsonde Dawn entdeckte neue Details auf der Oberfläche von Vesta. Neue Bilder und Daten bestätigen die Vielfalt auf des Asteroiden Oberfläche und enthüllen ungewöhnliche geologische Merkmale, von denen einige noch nie zuvor auf Asteroiden gesichtet worden sind.
Diese Ergebnisse wurden auf der Lunar and Planetary Science Conference in The Woodlands/Texas diskutiert.
Vesta ist eines der hellsten Objekte im Sonnensystem und der einzige Asteroid im Asteroidengürtel, der bei dunklen Himmel mit bloßem Auge gesehen werden kann. Mit den Instrumenten auf Dawn wurde festgestellt, dass einige Bereiche auf Vesta fast doppelt so hell sind wie andere, was Hinweise auf die Geschichte des Asteroiden liefert.
Die Analyse ergibt, dass dieses helle Material von Vesta stammt, und sich seit der Entstehung des Asteroiden vor mehr als 4 Milliarden Jahren wenig verändert hat, meinte Yang Jian-Li von der Universität von Maryland, ein an der Mission beteiligter Wissenschaftler. Helle Bereiche gibt es überall auf Vesta, aber vorwiegend in und um Krater. Diese Flächen haben Ausdehnungen von mehreren hundert Metern bis auf eine Größe von 16 Kilometern. Mehr oder wenige große Brocken stürzten auf Vesta, legten helles Material frei und verteilten es auf der Oberfläche. Durch diese Einschläge vermischte sich das dunkle Oberflächenmaterial mit dem hellen Material aus dem Inneren des Asteroiden.
Obwohl Wissenschaftler auf früheren Aufnahmen vom Hubble Space Telescope schon einiges an Helligkeitsschwankungen gesehen haben, haben dennoch die Dawn-Wissenschaftler nicht eine so große Vielfalt von verschiedensten dunklen Ablagerungen auf der Oberfläche erwartet.
Die dunklen Materialien auf Vesta können dunkelgrau, braun und oder auch rot sein. Manchmal sind es kleine, gut zu erkennbare Ablagerungen die sich um Einschlagkrater befinden, und manchmal sind es auch größere regionale Ablagerungen, so wie die bei der Kraterfolge mit dem Spitznamen "Schneemann".
Eine der Überraschungen ist, dass das dunkle Material nicht zufällig verteilt ist Es scheint im Zusammenhang mit den Einschlägen und deren Folgen zu stehen. Manche Wissenschaftler vermuten, dass an Kohlenstoff reiche Asteroiden auf Vesta mit Geschwindigkeiten einschlugen die niedrig genug waren, um kleinere Ablagerungen davon zurück zu lassen, ohne dass diese von der Oberfläche weg geschleudert wurden.
Auch Asteroiden mit großer Geschwindigkeit könnten Vestas Oberfläche getroffen haben, wodurch die vulkanische Basaltkruste schmolz und dunkles Oberflächenmaterial entstand. Das geschmolzene Konglomerat erscheint an den Wänden und Böden von Einschlagkratern, auf Hügeln und Bergrücken und darunter gibt es helleres, neueres Material, das von einem eingeschlagenen Objekt stammen könnte.
Das dunkle Material auf Vesta könnte vom Einschlag eines großen Asteroiden stammen, der uraltes Material das noch von der Geburt des Sonnensystems stammt, aus dem Asteroidengürtel oder aus einer ferneren Region mitbrachte.
Einige dieser einstigen Kollisionen waren so intensiv, dass die Oberfläche schmolz. Die Instrumente auf der Raumsonde Dawn konnte diese Schmelzspuren im Bild festhalten. Schmelz-Ereignisse wie diese wurden schon vermutet, aber nie zuvor auf einem Asteroiden beobachtet.
24. März 2012/SP
Verein Kuffner-Sternwarte