Curiosity findet altes Bachbett
auf dem Mars
Der Mars-Rover Curiosity fand Beweise für einst fließendes Wasser auf der Marsoberfläche. Es gab zwar schon früher Hinweise auf das einstige Vorhandensein von Wasser auf dem Mars, aber diese Beweise - Bilder von Gesteinen in einem alten Bachbett - sind die ersten dieser Art.
Wissenschaftler studierten die Abbildung der Steine, die in einer Schicht aus Gesteinskonglomerat einzementiert sind. Die Größen und Formen der Steine geben Hinweise auf die Geschwindigkeit und die Strecke, mit der das Wasser die Steine einst transportiert hat.
Anhand der Größe der Kiesel stellten die Forscher fest, dass das Wasser knöchel- bis hüfttief war und sich etwa 90 cm pro Sekunde bewegte.
Der Fundort liegt zwischen dem Nordrand des Kraters Gale und der Basis des Mount Sharp, einem Berg im Inneren des Kraters. Durch frühere Aufnahmen dieser Region aus der Umlaufbahn des Mars konnten zusätzliche Informationen über das Gesteinskonglomerat gewonnen werden.
Die Bilder zeigen einen Kegel aus angeschwemmten Material, das vom oberen Rand nach unten driftete und offensichtlich von vielen Kanälen durchzogen ist.
Die runde Form einiger Steine deuten darauf hin, dass diese über eine längere Strecke transportiert worden sind. Ein Kanal mit Namen Peace Vallis, der vom oberen Rand nach unten führt, speiste den Kegel aus angeschwemmten Material. Die Fülle von Kanälen, die sich fächerförmig zwischen dem Rand und dem Gesteins-Konglomerat erstrecken, lassen darauf schließen, dass über einen längeren Zeitraum Wasser geflossen ist und nicht nur ein paar Jahre.
Die Entdeckung geschah durch die Überprüfung von zwei Aufschlüssen namens "Hottah" und "Link", die mit Curiositys Mast-Kamera während der ersten 40 Tage nach der Landung untersucht worden sind. Diese Beobachtungen erfolgten aufgrund früherer Hinweise bei einem anderen Aufschluss, der durch die Rückstrahldüsen bei der Landung von Curiosity freigelegt wurde.
Die Größenordnung der Kieselsteine liegt zwischen dem eines Sandkorns und dem eines Golfballs. Einige sind eckig, aber viele sind abgerundet. Größe und Form der Kieselsteine sprechen eindeutig dagegen, dass sie vom Wind transportiert wurden. Es kommt dafür nur ein Transport durch fließendes Wasser in Frage, meint Rebecca Williams vom Planetary Science Institute in Tucson/Ari.
Der Abhang des Berges Sharp im Krater Gale bleibt aber, trotz des Fundes im alten Bachbett, für den Rover das Hauptreiseziel. Lehm und Sulfatmineralien könnten gute Grundlagen für Kohlenstoff-basierte organische Chemikalien sein, da sie mögliche Zutaten für Leben sind.
29. September 2012/SP
Verein Kuffner-Sternwarte