Raumsonde nähert sich langsam Vesta
Die Raumsonde Dawn hat sich nun auf 5 200 Kilometer an Vesta herangepirscht.
Die Framing-Camera an Bord der Raumsonde liefert nun Bilder mit zunehmender Genauigkeit. Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) beginnen nun anhand der gewonnenen Daten immer detailliertere Karten und Höhenmodelle zu erstellen. Die Bilder zeigen Vesta von Bereichen des Südpols bis zu Gegenden in der nördlichen Hemisphäre und ermöglichen erste geologische Analysen.
Ralf Jaumann, Leiter der Abteilung für Planetengeologie am DLR-Institut in Berlin erklärte das geplant ist, die Raumsonde bis zum 11. August 2011 bis auf 2700 Kilometer an den Asteroiden heran zu bringen.
In den nächsten Monaten wird die Entfernung zwischen der Sonde und dem Asteroiden auf rund 200 Kilometer reduziert werden. Bis dahin ist es das Ziel der DLR-Forscher, die Oberfläche von Vesta zu kartieren und ein dreidimensionales Geländemodell zu generieren. Die Forscher hoffen, daraus sowohl Herkunft als auch Evolution des Asteroiden ableiten zu können und so mehr über die Geburt von Planeten in Erfahrung zu bringen.
Dawn war vier Jahre lang zum Asteroiden Vesta unterwegs und ist derzeit rund 184 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.
Erstmals besteht die Möglichkeit, einen so großen Asteroiden wie Vesta aus nächster Nähe über einen längeren Zeitraum zu erforschen. Der Asteroid hat sich vor rund 4,5 Mrd. Jahren nach einer Periode des Schmelzens und Abkühlens gebildet und sich seit jener fernen Zeit in Aussehen und Zusammensetzung kaum verändert. Daher bietet Vesta eine Momentaufnahme der ältesten geologischen Prozesse im Sonnensystem.
Mit einem mittleren Durchmesser von 520 Kilometern ist die unregelmäßig geformte Vesta eine der großen Asteroiden im Asteroidengürtel. Auf früheren Aufnahmen entdeckten Wissenschaftler am Südpol eine große kreisrunde Vertiefung mit einem Durchmesser von etwa 460 Kilometern mit einem riesigen Berg in der Mitte. Dieses tiefe "Loch" ist vermutlich das Ergebnis einer Kollision mit einem anderen Asteroiden. Einige durch diesen Impakt entstandenen Kollisionsfragmente umkreisen als kleine Ableger die Sonne (werden Vestoiden genannt) und manche kleinen Bruchstücke haben sogar als Meteoriten ihren Weg auf die Erde gefunden.
4. August 2011/SP
Verein Kuffner-Sternwarte