USA-Rover Curiosity wird nach Lebens-Spuren auf dem Mars suchen
Der größte und modernste Roboter der jemals gebaut wurde, startet am 26. November um auf dem Mars Orte zu finden, wo Leben existiert haben könnte oder möglicherweise auch heute noch existiert.
Das 2,5 Milliarden Dollar teure wissenschaftliche Mars-Laboratorium wurde von den Wissenschaftlern der NASA wegen seiner nach dem letzten Stand der Technik ausgestatteten Kameras, seinem Roboterarm, dem mobilen Chemielabor und dem Power-Laserstrahl als "Dream-Machine" bezeichnet.
Der Start des 899 Kilogramm schweren Vehikels war am 26. November von der Air Force Station auf Cape Canaveral. Nach einer fast neunmonatigen Reise zum roten Planeten soll der unbemannte Rover mit dem Spitznamen Curiosity (Neugier) am 5. August 2012 auf dem Mars landen. Als Landeplatz wurde der Krater Gale ausgewählt, weil es da einen fünf Kilometer hoher Berg gibt und die Forscher glauben, dass da tief liegende Schichten von Lehm und Sedimenten vorhanden sind, die Wasser enthalten und somit auch Leben vorhanden sein könnte.
Auf der Erde existiert mikrobielles Leben überall dort wo Wasser zu finden ist. Die Forscher sind daher zuversichtlich, dass das Gleiche auch für den Mars gilt.
Im August hatten die NASA-Forscher Anzeichen von fließendem Salzwasser auf steilen Mars-Hängen gefunden. Wenn es sich bestätigen sollte, wäre dies die erste Entdeckung von aktivem flüssigen Wasser auf dem roten Planeten.
Anhand der Daten die vom Mars Reconnaissance Orbiter gesammelt worden sind, scheint es unter der Oberfläche dahinfließendes Brackwasser zu geben. Allerdings wird "Curiosity" nicht die gleichen Bereiche erforschen, so dass der Rover nicht in der Lage sein wird diese Sichtung zu bestätigen.
Bis jetzt wurde noch kein flüssiges Wasser auf dem Mars gefunden, obwohl Eis an den Polen entdeckt worden ist.
Die NASA sieht die aktuelle Rover-Mission als eine Art Zwischenstation in einer langen Forschungs-Reise zum Mars, die mit der Landung der Viking-Sonde im Jahr 1976 begann und mit einer bemannten Mission in den 2030er Jahren ihren Höhepunkt erreichen könnte.
Eines der wichtigsten Instrumente an Bord ist ein Gemeinschafts-Projekt von Frankreich und USA namens "Chemistry and Camera Investigation" das einen Laserstrahl mit der Energie von einer Million Glühbirnen emittieren kann. Mit diesem Power-Laserstrahl kann Marsgestein optimal erforscht werden.
Das kommt einem Arm gleich, der acht Meter weit entfernt etwas vom Gestein abbürstet, es analysiert, einen Blick auf die Verwitterung der Oberfläche wirft und auch auf das Innere des Felsens. Und das alles zur gleichen Zeit, sagt Roger Wiens, Chefermittler der Mission.
Des Rovers Roboterarm kann sich inzwischen in den Felsen bohren um Gesteinsstaub zu erzeugen, das dann vom mobilen Chemielabor unter die Lupe genommen wird, um den Wissenschaftlern auf der Erde dann das Ergebnis bekannt zu geben.
Aber erst einmal muss das Equipment die 570 Millionen Kilometer weite Reise zum Mars ohne Zwischenfall überstehen. Und wenn alles wie geplant verläuft hofft die NASA, dass der Rover mindesten für zwei Jahre seine Aufgabe erfüllen kann. Er wird in dieser Zeit rund 20 Kilometer zurück legen.
26. November 2011/SP
Verein Kuffner-Sternwarte