Team von NASA`s Dawn-Mission präsentiert erste Ergebnisse
Wissenschaftler der Dawn-Mission haben der Öffentlichkeit die ersten Infos über die südliche Hemisphäre des großen Asteroiden Vesta bekannt gegeben. Die Ergebnisse wurden bei der Jahrestagung der Geological Society of America in Minneapolis präsentiert.
Mit Hilfe der Raumsonde Dawn, die bereits seit Mitte Juli den Asteroiden umkreist, wurde festgestellt, dass der Asteroid auf der südlichen Hemisphäre einen der höchsten Berge im Sonnensystem besitzt. Weitere Ergebnisse zeigen, dass Vestas Oberfläche - bei verschiedenen Wellenlängen betrachtet - eine auffallende Vielfalt in der Zusammensetzung hat; insbesondere im Umfeld von Kratern. Wissenschaftliche Erkenntnisse brachte auch eine eingehende Analyse der äquatorialen Rillen und ein genauerer Blick auf die faszinierenden Krater.
Die Oberfläche des Asteroiden scheint viel rauer zu sein als die Oberfläche der meisten anderen Asteroiden im Asteroidengürtel. Darüber hinaus deuten die vorläufigen Daten, die auf der Methode der Kraterzählung basieren darauf hin, dass die Gebiete der südlichen Hemisphäre etwa 1 bis 2 Milliarden Jahre als sind und damit viel jünger als die Gebiete im Norden.
Wie all diese Oberflächenstrukturen entstanden sind, ist für die Forscher bis jetzt noch ein Rätsel. Aber sie sind zuversichtlich, dass sie nach eingehender Analyse beider Hemisphären Ergebnisse haben werden, die mit Modellen übereinstimmen, die über Fraktur-Bildungen durch gigantische Impakte erstellt worden sind.
Seit Juli hat sich die Dawn-Sonde auf einer spiralförmigen Bahn immer näher und näher an den Asteroiden herangepirscht. Anfang August hatte sich die Sonde bis auf 2700 km an den Asteroiden angenähert und kartierte den Großteil der sonnenbeschienenen Oberfläche mit der Framing-Kamera mit dem Mapping-Spektrometer, sowohl im sichtbaren als auch im infrarotem Wellenlängenbereich.
Diese Phase wurde Ende August abgeschlossen und die Sonde setzte sich in Bewegung zur sogenannten "High Altitude Mapping" Umlaufbahn in rund 680 Kilometer über der Vesta-Oberfläche, die sie am 29. September erreichte.
Die Wissenschaftler der Dawn-Mission haben ihre Ergebnisse auf dem jüngsten Kongress für Europäische Planetenforschung bei einem gemeinsamen Treffen 2011 mit der Abteilung für Planeten-Wissenschaften in Nantes, Frankreich, mitgeteilt.
Dawn startete im September 2007 und erreichte Vesta am 15. Juli 2011, die sie ein Jahr lang umkreisen wird. Im Juli 2012 wird die Raumsonde zum Zwergplaneten Ceres weiterfliegen, bei dem sie im Jahr 2015 ankommen wird.
Auf Vesta gibt es einen gewaltigen Berg. Er befindet sich in der Südpol-Region und erhebt sich 22 Kilometer über das umliegende Gelände. Eine weitere beeindruckende Struktur ist rechts im Bild zu sehen; eine langgezogene steile Klippe die in einer Depression endet. Die Forscher glauben, dass diese Strukturen durch Erdrutsche entstanden sind. Das Bild wurde aus einem Vesta-Modell generiert und zeigt eine perspektivische Schrägansicht von der Topographie der Südpolregion. Die Auflösung beträgt rund 300 Meter pro Pixel und die vertikale Skala ist das 1,5-fache der horizontalen Ebene.
17. Oktober 2011/SP
Verein Kuffner-Sternwarte