Neue Bilder von Pluto zeigen merkwürdigen hellen Fleck
Mit dem Hubble Space Telescope gelangen die bis jetzt detailliertesten Aufnahmen vom Pluto.
Die neuen Fotos zeigen diese seltsame Mini-Welt nahezu in Echtfarben. So wie der Zwergplanet aussehen würde, wenn ein Beobachter in einem Raumschiff auf Pluto zufliegen würde. Die Oberfläche erschiene rötlich, gelblich, an manchen Stellen gräulich und mit einem geheimnisvollen hellen Fleck, der für die Forscher besonders rätselhaft ist.
Einige von den Farben auf den neuen Bildern von Pluto sind vermutlich das Resultat von UV-Strahlung, die von der Sonne ausgeht und in Interaktion mit dem Methan der dünnen Atmosphäre des Zwergplaneten steht. Der helle Fleck in der Nähe des Äquators, der schon bei anderen Beobachtungen gesichtet wurde, besteht vermutlich aus reichlich Kohlenmonoxid-Frost. Jedenfalls ist er der beste Kandidat für Kohlenstoffverbindungen auf Pluto sagte Marc Buie vom SwRI in Boulder/Col bei einer Telefonkonferenz vor einigen Tagen.
Die neuen Bilder sind eine wahre Fundgrube an Informationen, die zum Verständnis über Natur und Entwicklung von Pluto im Laufe seiner Wanderung um die Sonne beitragen könnten.
Pluto ist das Ziel von NASA`s Raumsonde New Horizons, die den Zwergplaneten Pluto und seine drei Monde im Jahr 2015 erreichen wird. Derzeit hat die Sonde bereits die Hälfte des Weges hinter sich und wenn sie den Zwergplaneten passiert, werden wir jede Menge an Bildern und Daten bekommen. Aber diese Hubble-Karten können helfen, die Begegnung mit Pluto besser zu planen.
Wenn man die alten Daten aus dem Jahr 1994 mit den neuen Bildern von Hubbles Advanced Camera vergleicht, kann man eine überraschend große Veränderung auf Plutos Oberfläche feststellen. In diesem Zeitraum ist Pluto rötlicher geworden, während die nördliche Polarregion heller und die südliche Hemisphäre dunkler geworden ist.
Ein Grund für die starke Veränderung ist Plutos sehr exzentrische Umlaufbahn. Er nähert sich der Sonne bis auf weniger als 30 AE und entfernt sich bis auf 50 AE. Von 1979 bis 1999 war er der Sonne sogar näher als Neptun. Dadurch kommt es zu großen Temperaturschwankungen und damit zu Veränderungen auf Plutos Oberfläche. Jetzt wird es langsam Frühling auf Pluto. Im Herbst wird dann wieder alles ausfrieren. Es ist eben eine extreme Welt.
Der Zwergplanet ist so klein und so weit weg, so dass es schwierig ist detaillierte Daten von ihm zu sammeln. Wenn New Horizons sich ihm nähert, wird es möglich sein selbst Daten von hoher Qualität zu bekommen. Aber bis dahin sind die Hubble-Aufnahmen das beste was die Forscher kriegen können.
Die Ergebnisse werden im Detail in der März-Ausgabe des Astronomical Journals bekannt gegeben.
6. Februar 2010/SP
Verein Kuffner-Sternwarte