Teilung von Wolken in Neptuns Atmosphäre
Eine wolkige Struktur die man sie seit längerem beim Südpol Neptuns beobachtete, teilte sich plötzlich in zwei Teile. Dies entdeckten im Jahr 2007 Astronomen mit bodengestützten Teleskopen.
Die Wolkengebilde nahe dem Südpol Neptuns wurden von Voyager 2 in den späten 1980-iger Jahren beim nahen Vorbeiflug der Raumsonde gesichtet worden. Aber was genau dieses Gebilde darstellte und welche Prozesse auf dem Planeten zur Entstehung führten war nicht bekannt, denn die Teleskope auf der Erde konnten solch kleine Strukturen nicht auflösen.
Mate Ádámkovics, ein Forscher von der Universität in Kalifornien/Berkeley und Mitglied des Teams das diese neuen Beobachtungen machte sagte, wir wussten nur, dass es da eine Struktur gibt.
Im Jahr 2007 haben Messungen ergeben, dass die Atmosphäre in der Polregion wärmer ist als in anderen Breitengraden was darauf hindeutete, dass es sich bei dieser Struktur um einen ähnlichen Sturm handeln könnte, wie es ihn am Südpol Saturns gibt. Saturns polarer Wirbelsturm scheint ähnlich wie ein Hurrikan auf Erden zu sein; nur viel größer und stationär.
Vom 26. bis 28. Juli 2007 beobachtete ein Team von Astronomen den Planeten Neptun mit dem 10-Meter Keckt II Teleskop auf dem Mauna Kea, Hawaii. Die Observierung vom 26. Juli zeigten zwei Wolken-Strukturen nahe dem Südpol des Neptun. Aber am 28. Juli war nur mehr eine einzige Wolkenstruktur zu sehen.
Das Team analysierte die Beobachtungen und stellte fest, dass die Veränderung in der Wolkenstruktur real ist und nicht nur durch eine zu geringe Auflösung hervorgerufen wurde, welche die doppelte Struktur in den Wolken nicht sichtbar machen konnte.
Im Journal Icarus wird ausführlich darüber berichtet und im Vordruck auf der Online-Webseite ArXiv wird angedacht, dass sich die Wolkenstrukturen entweder in einer Zone starker Konvektion oder einer Zone instabiler Wolkenschichten befinden. Diese Beobachtung ist ein weiterer Hinweis auf die Ähnlichkeit zwischen den polaren Atmosphären von Neptun und Saturn.
Um Details über diese Vorgänge in der Wolkenstruktur Neptuns zu erhalten, müsste eine Raumsonde zu Neptun fliegen um Nahaufnahmen von der Wolkenstrukur des Planeten machen zu können sagt Ádámkovics. Das Team plant, mehr Zeit am Teleskop aufzuwenden, um ein eventuelles Splitting in den Wolken einfangen zu können.
Es wäre wesentlich, die Dynamik in der Wolkenstruktur Neptuns besser verstehen zu lernen und wie ähnlich oder verschieden sie diese Dynamik zur Wolkenstruktur Saturns sich verhält. Dies würde nicht nur helfen unser eigenes Sonnensystem, sondern auch extrasolare Planetensysteme besser verstehen zu lernen, da die meisten bis jetzt entdeckten Exoplaneten Gasgiganten sind.
31. März 2010/SP
Verein Kuffner-Sternwarte