Jupiter extrem erdnah
Der Riesenplanet Jupiter ist im September 2010 der Erde so nah, wie er es erst wieder im Jahr 2022 sein wird. Der Erde am nächsten kommt Jupiter mit 591 Mio km am 20. September, einen Tag vor seiner Opposition.
Da die Bahnen der Planeten keine perfekten Kreise sondern Ellipsen sind, ist ihre Entfernung von der Sonne nicht konstant. Im Perihel nähert sich Uranus der Sonne auf 2,750 x 109 km (18,7 AE) und entfernt sich im Aphel auf 3,016 x 109 km (19,8AE). Die kleinste Entfernung der Erde von der Sonne ist 147,1 x 106 und die größte Entfernung der Erde ist 152,1 x 106.
Wenn nun bei einer Oppositionsstellung von Planeten (hier Jupiter und Erde) Jupiter sich nahe seiner Perihelstellung und die Erde sich nahe ihrer Aphelstellung befindet, dann kommt es zu einer relativ engen Begegnung dieser Planeten. Im Zeitraum von 1963 bis 2022 gibt es keine größte Annäherung von Jupiter als die im Jahr 2010. Die zweitbeste Annäherung war im August 2009. Da war Jupiter um rund 11,3 Mio km weiter entfernt und um 8 Prozent lichtschwächer als jetzt.
Darüber hinaus ist Jupiter durch das Verschwinden von bräunlichen Wolkenbändern vor fast einem Jahr um etwa 4% heller geworden als sonst üblich, da sich das südliche Äquatorband des Riesenplaneten hinter leuchtend weissen Ammoniak-Wolken versteckte, die das Sonnenlicht stärker reflektieren.
Uranus` Treffen mit Jupiter
Die Oppositionsschleifen von Jupiter und Uranus verlaufen parallel zueinander, so dass die beiden Planeten enge Begegnungen haben bzw hatten. Im gesamten Juli waren Jupiter und Uranus nahe beieinander und im September wieder. Am 21. September kommen die beiden Riesenplaneten fast zeitgleich im Sternbild Fische in Opposition zur Sonne. Am 22.um 21 Uhr MESZ zieht Jupiter im Abstand von nur 0,9 Grad an Uranus vorbei, sodass Uranus ganz besonders leicht aufzufinden ist.
Und am 23. September um 13 Uhr MESZ gesellt sich noch der volle Mond hinzu. Der Mond zieht 7,1° nördlich von Jupiter und 6,3° nördlich von Uranus vorbei.
17. September 2010/SP
Verein Kuffner-Sternwarte