Asteroiden-Mission bekommt Hilfe vom Hubble
Die vom Hubble Space Telescope gemachten Aufnahmen von Vesta werden dazu beitragen, die Annäherung an den Asteroiden und dessen anschließende Umkreisung durch die Raumsonde Dawn präziser ausführen zu können.
Die Wissenschafter haben ein Video von den Aufnahmen des Asteroiden erstellt, die genauere Instruktionen an die Raumsonde für das Einschwenken in eine polare Umlaufbahn um Vesta ermöglichen. Analysen der Hubble-Bilder ergaben, dass die Ausrichtung der Polachse um rund vier Grad mehr nach Osten geneigt ist.als bisher angenommen wurde.
Dies bedeutet, dass der Wechsel der Jahreszeiten zwischen der nördlichen und der südlichen Hemisphäre auf dem Asteroiden einen Monat später stattfindet als ursprünglich angenommen wurde. Das Ergebnis ist eine Veränderung der Sonneneinstrahlung auf dem Asteroiden Vesta. Die Raumsonde Dawn braucht aber die Beleuchtung durch die Sonne um Aufnahmen und Kartierungen von der Asteroiden-Oberfläche durchführen zu können.
Vesta ist zwar der hellste Asteroid am Firmament, aber wegen seiner relativ geringen Größe ist es schwierig von der Erde aus gute Aufnahmen von ihm zu bekommen, meinte Jian-Yang Li, ein Mitarbeiter des Dawn-Missions-Teams.
Die neuen Aufnahmen geben den Forschern von der Daw-Mission gemauere Kenntnisse über das Rotationsverhalten des Asteroiden, da die Ansicht des Asteroiden auf den neuen Bildern um 90 Grad verschoben ist im Vergleich zu früheren Aufnahmen. Es ist, als ob man Bilder die man von der Strasse aus macht mit Luftaufnahmen vergleichen würde.
Die jüngsten Bilder wurden im Februar mit der Wide Field Camera 3 aufgenommen. Die Bilder wurden mit früheren Aufnahmen ergänzt, die von Hubbles Wide Field and Planetary Camera 2 zwischen1983 und 2007 gemacht worden sind. Li und seine Kollegen untersuchten 216 neue Hubble-Bilder und mit den früheren Bildern waren es insgesamt 446 Aufnahmen die studiert wurden um Vestas Rotationsverhalten besser zu bestimmen.
Die neuen Erkenntnisse geben wertvolle Denkanstösse, wie der Weg Richtung Vesta durchzuführen ist, mein Christopher Russe, Dawns Chefwissenschafter. Denn das Ziel der Mission ist, Aufnahmen von der gesammten Oberfläche zu machen und Höhenmessungen vom größten Teil der Oberfläche durchzuführen, und zwar mit einer Genauigkeit von ewa 10 Metern pro Pixel. Dazu brauchen die Forscher aber eine sonnenbeschienene Oberfläche. Es sieht nun so aus, dass auf Vesta der Frühling auf der Nordhemisphäre später beginnt; zumindest später als bisher angenommen wurde.
Die im September 2007 gestartete Raumsonde wird Vesta im August 2011 erreichen und bis Mai 2012 umkreisen. In dieser Zeit wird die Raumsonde ihre Messungen vom rotierenden Asteroiden durchführen und es den Missions-Managern ermöglichen, die Rotationsachse genau zu bestimmen.
Dann wird Dawn zum Zwergplaneten Ceres weiterfliegen, den sie im Februar 2015 erreichen wird. Ende der Mission ist für Juli 2015 geplant.
15. Oktober 2010/SP
Verein Kuffner-Sternwarte