Das Instrument PACS startet mit Herschel
An Bord einer Ariane 5- Rakete wird am 14. Mai 2009 Herschel, das bisher größte Weltraumteleksop mit einem Spiegeldurchmesser von 3,5 Metern in den Weltraum befördert.
An Bord wird sich das Instrument PACS (Photodetector Array Camera and Spectrometer) befinden, welches vom Max Planck Institut für extraterrestrische Physik in Kooperation mit Partnern aus 6 europäischen Ländern, darunter auch Österreich, gebaut wurde. Die Entwicklung von PACS dauerte mehr als zehn Jahre. Die Kosten betragen - einschließlich der Bedienung durch das Kontrollzentrum während der Missionsdauer - fast 100 Millionen Euro.
Das Weltraumteleskop wird die Entwicklung von Galaxien im frühen Universum im infrarotem Wellenbereich studieren. Im Nahen Infrarot werden die Forscher die Rotverschiebung des Lichts von Sternen in diesen Galaxien beobachten und im Fernen Infrarot und Submillimeter-Bereich das Licht das vom Staub verschluckt und dann wieder emittiert wird.
Viele Galaxien emittieren bis zu 90 % ihrer Leuchtkraft in Fernen Infrarot. PACS arbeitet bei Wellenlängen zwischen 60 und knapp 700 µm. Entweder als Quasi-Farb-Kamera oder als Spektrometer, je nachdem in welchem optischen Sektor es eingesetzt wird.
Für die Entwicklung und den Bau von PACS wurde den MPE-Forschern eine garantierte Beobachtungszeit mit Herschel von 650 Stunden zugestanden. Die Forscher werden diese Zeit für zwei wichtige Projekte nützen: Die PACS Evolutionary Probe ("PEP") und die Untersuchung vom ISM (Infrarot-Sub-Millimeterbereich) in der Umgebung von Infrarot-Galaxien ("Shining").
Während PEP die photometrische Komponente von PACS verwendet wird SHINING vor allem das spektroskopische Programm einsetzen, so dass beide Betriebsarten des Instruments zum Einsatz kommen.
Zusätzlich zu den zwei Projekten PEP und SHINING mit garantierter Beobachtungszeit von 650 Stunden, sollen für die MPE-Partner noch weitere 370 Stunden Beobachtungszeit zur Erforschung der transneptunischen Region bereit gestellt werden. Wichtige physikalische Eigenschaften wie Größe, Dichte und Oberflächen-Beschaffenheit von mehr als 100 Transneptun-Objekten sollen untersucht werden um wichtige statistische Informationen über die Gesamtheit dieser Objekte zu bekommen.
Weitere Instrumente an Bord sind:
HIFI (Heterodyne Instrument for Far Infrared) ein hochauflösendes Spektrometer (157 - 625 μm) das vom niederländischen Institut für Raumforschung entwickelt wurde und
SPIRE (Spectral and Photometric Image Receiver) ein abbildendes Photometer/Spektrometer (200 - 670 µm) das von der Universität Wales in Cardiff entwickelt wurde.
12. Mai 2009
Verein Kuffner-Sternwarte