Wasser auf dem Mond
Die Entdeckung von weit verbreiteten, allerdings sehr geringen Mengen von Wasser auf dem Mond ist eines der überraschendsten Ergebnisse bei der Erforschung des Mondes.
Drei Raumsonden haben unabhängig voneinander die Signatur von Wasser auf dem Mond entdeckt. Nicht nur in den kalten Kratern nahen den Mondpolen, wo es schon lange vermutet wurde, sondern auf der ganzen Mondoberfläche, von der man gedacht hatte, sie wäre knochentrocken.
Sowohl von der indischen Mondsonde Chandrayaan-1 als auch von der amerikanische Raumsonde Cassini und auch von Epoxi, einer Verlängerung der Kometenmission Deep Impact, konnte durch Infrarot-Messungen die spektrale Signatur von Wasser entdeckt werden; am stärksten an den Polen des Mondes. Die Stärke des Signatur ist auch von der Tageszeit abhängig. Am deutlichsten ist sie in den frühen Morgenstunden und am niedrigsten zur Mittagszeit.
Die gesamte Oberfläche des Mondes wird zumindest einen Teil des Tages "angefeuchtet" sagt Jessica Parker, stellvertretende Leiterin der verlängerte Deep Impact Mission.
Der erste Nachweis kam von der indischen Sonde Chandrayaan-1. Erst dachten die Team-Mitglieder an einen Fehler in den Daten. Aber das Signal tauchte immer wieder auf. Auch die Daten von Cassini und Exposi bzw. Deep Impact kamen zu dem gleichen Ergebnis. Das Signal zeigt tatsächlich die Anwesenheit von Wassermolekülen und Hydroxyl, einem Sauerstoffatem.
Wieviel von jeder Art dieser Moleküle auf der Oberfläche existieren, kann nicht aus den Daten bestimmt werden aber soviel steht fest, dass der Boden des Mondes nicht als nass bezeichnet werden kann. Selbst die trockensten Wüsten auf der Erde haben mehr Wasser als auf der Mondoberfläche vorhanden ist.
Wie die Wasser- und Hydroxylmoleküle auf dem Mond entstanden sind ist bis jetzt ein Rätsel. Einige Wissenschafter sind der Meinung, dass die Wechselwirkung des Sonnenwindes mit der Mondoberfläche dafür verantwortlich ist.
Wasser an den Mondpolen
Die Ergebnisse stammen vom Lunar Reconnaissance Orbiter und dem LCROSS-Impaktor, die in den Kratern am Südpol des Mondes nach Wassereis suchten. Und sie fanden dort auch Wassereis. Die neuen Beobachtungen durch die drei Raumsonden ergaben allerdings, das das Wassereis nicht in reinem Zustand, sondern nur in Verbindung mit den Oberflächen-Mineralien vorhanden ist.
Die Chance noch mehr Wasser zu finden, vor allem in den Kratern der Polregionen, erhoffen sich die Forscher vom gezielten Absturz einer Raketenstufe. Am 9. Oktober soll dieser Absturz erfolgen und eine kleine Sonde wird die entstehende Gas- und Staubwolke durchqueren um nach Wasserspuren suchen
28. September 2009
Verein Kuffner-Sternwarte