Kleinmond bei Saturn entdeckt
Ein sich bewegender lichtschwacher Punkt, der von der Raumsonde Cassini in Saturns G-Ring entdeckt wurde, ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein kleiner Mond.
Cassini-Wissenschafter analysierten Fotos die sie im Laufe von 600 Tagen erstellt haben und entdeckten, eingebettet in einem Ringbogen der zu Saturns lichtschwachem G-Ring gehört, einen kleinen, rund 500 Meter großen Mond, der die Hauptquelle des G-Ringes sein könnte.
Vor der Erforschng des Saturn-Systems durch Cassini, war der G-Ring der einzige Staubring der nicht im Zusammenhang mit einem Mond stand, was eigentlich merkwürdig war. Dies meint zumindest Matthew Hedmann vom Cassini Imaging Team und fügt hinzu, dass die Entdeckung dieses Kleinmondes im Zusammenhang mit anderen Daten von der Raumsonde Cassini dazu beitragen, sollte, die Existenz dieses geheimnisvollen Ringes zu erklären.
Die Ringe Saturns wurden in der Reihenfolge ihrer Entdeckung benannt. Von innen nach aussen heissen sie: D, C, B, A, F, G und E. Der G-Ring ist einer der diffusen außeren Ringe. Innerhalb des G-Rings ist ein relativ heller und enger, 250 km breiter Bogen aus Ringmaterial, welcher sich rund 150 000 km, oder über ein Sechstel des Ringumfanges ausdehnt. Der Kleinmond bewegt sich innerhalb dieses Ringbogens.
Damit erhöht sich die Zahl der Saturn-Ringbögen auf drei, in denen von Cassini eingebettet kleine Monde gefunden wurden. Frühere von Cassini durchgeführte Plasma- und Staubmessungen deuten darauf hin, dass diese Ringbögen aus relativ großen Eispartikeln bestehen, die sich innerhalb des Bogens befinden so wie dieser Kleinmond.
Wissenschafter fotografierten diesen Mond am 15. August 2008 und konnten seine Existenz auch auf zwei früheren Aufnahmen feststellen. Er wurde in letzter Zeit mehrfach gesichtet; zuletzt am 20. Februar 2009.
Der Mond ist zu klein für eine aufgelöstes Aufnahme durch die Cassini-Kamera, so dass seine Größe nicht direkt gemessen werden konnte. Daher nahmen die Cassini-Wissenschafter zum Vergleich die Helligkeit eines anderen kleinen Saturnmondes, Pallene.
Hedmann und seine Mitarbeiter haben ferner festgestellt, dass die Umlaufbahn des Kleinmondes durch einen größeren nahen Mond, Mimas, gestört wird. Mimas ist verwantwortlich dafür, dass die Teilchen des Ringbogen zusammen gehalten werden.
Wie frühere Messungen ergeben haben, ist aller Wahrscheinlichkeit nach der neuentdeckte Kleinmond nicht allein im Ring-Bogen des G-Ringes. Es gibt da vermutlich noch viele andere Objekte, die zwischen wenigen Metern und hunderten Metern groß sind.
Anfang nächsten Jahres wird die Raumsonde Cassini näher am Ringbogen vorbeifliegen und dann wird es vielleicht bessere Aufnahmen vom Kleinmond und eventeull von weiteren kleinen Objekten geben.
5. März 2009
Verein Kuffner-Sternwarte