Spitzer Teleskop entdeckt Saturns größten Ring
NASA`s Spitzer Teleskop entdeckte um Saturn einen enorm großen Ring, der allerdings nur im Infrarotem zu sehen ist. Es ist der mit Abstand größte der vielen Ringe, die den Riesenplaneten umgeben. Wenn dieser Ring für unsere Augen um Saturn sichtbar wäre, hätte er am Firmament den Durchmesser von zwei Vollmondbreiten.
Der neuentdeckte Ring ist gegen die Hauptringebene um 27 Grad geneigt. Der Großteil des Ring-Materials beginnt bei etwa 6 Mio km Entfernung vom Planeten und erstreckt sich bis auf 12 Mio km Entfernung. Einer der am weitesten vom Planeten entfernten Monde, Phoebe, hat seine Umlaufbahn innerhalb des Rings und ist vermutlich die Quelle des Materials.
Saturns neuester Halo hat in vertikaler Ausdehnung etwa den 20-fachen Durchmesser des Planeten. Rund eine Milliarde Erden würden in diesem Ring Platz haben.
Der Ring selbst besteht aus sehr spärlich verteilten Eis- und Staubpartikeln. Spitzers sensible Infrarot-Sensoren waren in der Lage, die Wärme-Emission des kühlen Staubs zu registrieren, der eine Temperatur von nur 80 Kelvin hat.
Die Entdeckung könnte helfen ein altes Rätsel, einen Saturnmond betreffend, zu lösen. Japetus` Erscheinung ist ungewöhnlich; eine Seite ist hell und die andere ziemlich dunkel. Giovanni Cassini entdeckte diesen Mond 1671 fand aber erst Jahre später heraus, dass er eine dunkle Seite hat, die jetzt zu Ehren des Entdeckers den Namen Cassini Regio trägt.
Die neueste Entdeckung beim Saturn könnte erklären, wie Cassini Regio entstanden ist.. Der Ring bewegt sich in der gleichen Richtung um den Planeten wie Phoebe, während Japetus, die anderen Ringe und die meisten der Saturnmonde sich in der anderen Richtung um den Planeten bewegen. Nach Ansicht der Forscher hat sich einiges von dem dunklen und staubigem Material dieses äußeren Rings nach innen in Richtung Japetus bewegt und sich auf dessen Oberfläche niedergelassen.
Astronomen haben ja schon lange vermutet, dass es eine Verbindung zwischen dem äußeren Saturn-Mond Phoebe und dem dunklen Material auf Japetus geben könnte. Dieser neuentdeckte Ring liefert nun überzeugende Beweise für diese Verbindung.
Der Ring ist im sichtbaren Licht schwierig zu erkennen, da die relativ geringe Zahl an Teilchen in diesem Ring nur sehr wenig vom sichtbaren Licht reflektieren; vor allem weil im Bereich der Saturnbahn das Sonnenlicht schon viel schwächer ist.
9. Oktober 2009
Verein Kuffner-Sternwarte