Auf einer Pressekonferenz im Rahmen des ersten CoRoT-Symposiums in Paris, wurde heute eine wissenschaftliche Sensation bekannt gegeben. Das Weltraumteleskop CoRoT fand einen terrestrischen Planeten. Der Planeten-Winzling schwächt die Helligkeit seines Sterns CoRoT-Exo-7, alle 21 Stunden um wenige Zehntel Promille ab. Das ist weniger als Venus bei ihren Durchgängen vor unserer Sonne.
Der Planet umkreist seinen Mutterstern in weniger als 21 Stunden. Sein Jahr ist damit kürzer als ein Erdentag. Dies ist die kürzeste jemals gefundene Umlaufzeit eines Planeten. Mit eindreiviertel Erdradien, seiner Masse von sechs Erdmassen und damit seiner Dichte nahe jener der Erde kann der Planet kein Heißer Jupiter oder Heißer Neptun sein. Er ist kein Gasplanet wie die anderen bisher bekannten 335 Exoplaneten, sondern einer aus schweren Elementen.
So reiht sich CoRoT-Exo-7b als kleinster je um einen Stern außerhalb des Sonnensystems entdeckter Planet zu unseren terrestrischen Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars als erster exo-terrestrischer Planet dazu.
Aufgrund der Nähe zu seinem Stern herrschen allerdings extreme Bedingungen auf CoRoT-Exo-7b. Die Temperatur beträgt zwischen 1000 und 1500 Grad.
"CoRoTs Schlüsselfund stößt das Tor zu den erdähnlichen Welten bei anderen Sternen weit auf!"
CoRoT-Exo-7b beweist als erster exo-terrestrischer Vertreter, dass solche Planeten auch bei Sternen außerhalb des Sonnensystems existieren und liefert einen wichtigen Hinweis, dass erdähnliche Planeten überall in der Milchstraße entstehen können.
Maßstabsgetreue Darstellung des Durchgangs von CoRoT-Exo-7b nach Messungen von CoRoT (links)
im Vergleich zu einem Bild vom Venustransit am 8. Juni 2004 (rechts).
Darstellung: Klaudia Einhorn, Venustransit: Martin Sloboda, Verein Kuffner-Sternwarte. PNG: 4570x1712px
Bei den Nachfolgemessungen, die den Planeten betsätigten, haben die Forscher herausgefunden, dass der Stern noch von einem weiteren Planeten umkreist wird. Dieser hat jedoch wesentlich mehr Masse und ist vermutlich ein so genannter heißer Neptun. Da dieser große Planet, von der Erde aus gesehen, nie vor seinem Zentralgestern her wandert konnte er nicht mit der Transitmethode nachgewiesen werden. Aufgrund seiner großen Masse wirkt seine Gravitationskraft aber auf seinen Zentralstern und die Forscher konnten die periodische Änderung der Radialgeschwindigkeit des Sterns nachweisen.
Der Stern CoRoT-Exo-7
Quelle: TLS Tautenburg (Mehr zur Entdeckung, Abbildungen und Animationen)