Mini-Asteroid verursacht gewaltige Explosion
Eine gewaltige Explosion, die Anfang Oktober über einer indonesischen Inselregion gesichtet wurde, stammt vermutlich vom größten Objekt, dass die Erde seit 1994 heimsuchte.
Am 8. Oktober wurde aus Indonesien berichtet, dass es um 11 Uhr Lokalzeit einen lauten Knall und eine Luftdruckwelle gab. In einem weiteren Bericht wird darauf hingewiesen, dass ein heller Feuerball gesichtet wurde, begleitet von einer Explosion und einer anhaltenden Staubwolke und dass die Druckwelle im kausalen Zusammenhang mit dieser Explosion steht.
Nach Ansicht von Exporten bei NASAs Near-Earth-Programm, Don Yeomans, Paul Chodas und Steve Chesley, wurde die Explosion durch einen etwa 10 Meter großen Asteroiden verursacht, der beim Eintritt in die Atmosphäre durch den atmosphärischen Drucks explodierte und eine Energie von etwa 50 Kilotonnen freisetzte; dies entspricht 110 000 000 Kilo Sprengstoff TNT.
Nach Ansicht von Clark Chapman, einem bekannten Planetologen und Spezialisten für Asteroiden vom SwRI in Boulder, Col, ist dies das größte Objekt seit 1. Februar 1994. Damals wurde ein Feuerball nahe den Marschall Inseln im Südpazifik gesichtet.
Obwohl das indonesische Objekt groß war und die daraus resultierende atmosphärische Explosion die Sprengkraft von mehreren Hiroshima-Bomben hatte, kam es dennoch nicht völlig unerwartet, da etwa einmal in zehn Jahren ein solches Objekt die Erde heimsucht. Dieser Meinung ist Chapman.
Kanadische Forscher von der Universität Western Ontario in Londen waren die ersten, die diesen Vorfall untersuchten. Sie stellten eine eingehende Überprüfung aller internationalen Monitoring-System-Infraschall-Stationen der CNBT-Organisation an. Eine erste Durchsicht ergab, dass insgesamt 11 Stationen ein Signal von einer großen Explosion angezeigt hatten.
Auf der Grundlage der Infraschall-Aufzeichnungen hat das kanadische Forscherteam ermittelt, dass sich eine große (40-50 Kilotonnen von TNT) Boliden-Detonation in der Nähe der Küstenstadt Bone in Süd-Sulawesi, Indonesien, ereignet hatte. Die Lokalisierung der Infraschall-Aufzeichnungen ist aber nicht präzise genug um festzustellen, ob der Bolide über Wasser oder über Land detonierte. Das Team konnte nur ermitteln, dass sich die Detonation relativ nahe an der Küste ereignete. Ferner hat das kanadische Team aufgrund weiterer Datenauswertungen festgestellt, dass das Objekt einen Durchmesser von etwa 5 und 10 Metern hatte.
Dass dieser Mini-Asteroid nicht schon vor dem Aufprall auf die Erdatmosphäre von den Spaceguard-Teleskopen entdeckt wurde liegt nicht an seiner geringen Größe sondern daran, dass er sich auf der Tagseite der Erde näherte und somit für die Teleskope unsichtbar blieb.
30. Oktober 2009
Verein Kuffner-Sternwarte