Zahlreiche neue Planeten entdeckt
Astronomen gaben am 19. Okt. die Entdeckung von 32 extrasolaren Planeten bekannt. Einige haben nur fünffache Erdmasse und manche sind fünfmal schwerer als der Riesenplanet Jupiter.
Diese neuesten Entdeckungen steigern nicht nur erheblich die Anzahl der Planeten welche in ihrer Masse der Erde nahe kommen, sondern helfen den Astronomen auch besser zu verstehen, bei welchen Sternen welcher Typ von Planeten geboren wird.
Die neuentdeckten Planeten, welche die Zahl der bekannten Exoplaneten auf über 400 steigert, wurden mit dem Spektrographen HARPS am 3,6 m-Teleskop der ESO in La Silla, Chile, gefunden. Das HARPS-Programm beobachtet rund 2000 Sterne über einen Zeitraum von fünf Jahren mit dem besonderen Ziel, massearme Planeten bei sonnenähnlichen Sternen zu finden.
Die meisten der bekannten Exoplaneten, die bis jetzt entdeckt wurden, sind sehr massereich; in der Regel ein Mehrfaches der Jupitermasse. Die neu gefundenen Planeten verbessern die Statistik zugunsten der masseärmeren Planeten um 30 %. Einige dieser neuentdeckten Planeten befinden sich in Mehrfachsystemen.
Es ist bis jetzt nicht bekannt, ob einer der neuentdeckten Planeten erdähnlich ist, da die Technologie noch nicht sensibel genug dafür ist. Die Abschwächung des Sternenlichts beim Vorübergang eines Planeten vor seinem Mutterstern verrät den Forschern zwar, dass ein Planet den Stern passiert hat, aber daraus kann nicht abgeleitet werden wie die Oberfläche des Planeten beschaffen ist und ob er mööglicherweise eine Atmosphäre besitzt. Dies sind wichtige Überlegungen bei der Ermittlung ob ein Planet bewohnbar sein könnte oder nicht.
Die Planeten haben Umlaufbahnen von fünf Erdtagen bis zu mehreren tausend Erdtagen. Ferner zeigt es sich, dass sonnenähnliche Sterne mehr massearme Planeten besitzen als andere Sterne; eine interessante Erkenntnis für die Suche nach potentiellen Erden in fernen Planetensystemen. HARPS-Daten deuten darauf hin, dass mindestens 40% aller sonnenähnlichen Sterne massearme Planeten besitzen.
Unter den neuentdecken Welten befinden sich auch einige sehr massereiche Gasplaneten die um metallarme Sterne kreisen. Bei solchen Sternen sind die Bedingungen zur Entstehung von Planeten eigentlich weniger günstig als in metallreichen Scheiben um junge Sterne. Aber die Entdeckung zeigt, dass Riesenplaneten auch um metallarme Sterne entstehen können.
Unter den Neuentdeckungen gibt es auch vier neue Exoplaneten um M-Zwerge, das sind relativ kühle und massearme Sterne. Diese Entdeckung ist eine Herausforderung für die Theorie der Planetenentstehung, da nach derzeitigen Modellen die Bildung von Planeten um solche Sterne schwierig ist.
Jedenfalls zeigen die neuen Entdeckungen, dass Exoplaneten in unserer Galaxis keinesfalls selten sind.
22. Oktober 2009
Verein Kuffner-Sternwarte