Mars-Mission wurde verlängert, da Phönix Wasser fand
Labortests an Bord des Mars-Landers Phönix haben Wasser in einer Bodenprobe entdeckt, die der Lander an ein Instrument sandte, dass Dämpfe, die durch Erwärmung entstanden sind, analysiert.
William Boynton (Universität Arizona) der führende Wissenschafter für TEGA (Thermal and Evolved Gas Analyzer) ist der festen Überzeugung Wasser gefunden zu haben. Es wurden ja schon früher Hinweise auf Wasser durch Beobachtungen mit dem Orbiter Mars Odyssee gefunden und letzten Monat durch den Lander Phönix, als er beobachtete wie sich helle Brocken auflösten. Aber jetzt ist es das erstemal, dass das Marswasser sozusagen "geschmeckt und berührt" werden konnte.
Da das Raumfahrzeug in einem guten Zustand ist und die bisherigen Ergebnisse sehr erfolgversprechend, hat die NASA einer Verlängerung der Mission bis zum 30. September dieses Jahre zugestimmt. Ursprünglich hätte die Mission nur drei Monate dauern sollen und wäre damit im August zu Ende gegangen.
Da Phönix gesund ist und die Prognosen für genügend Solarstrom günstig stehen, wollen die Forscher die gewonnene Zeit in vollem Umfang nutzen, um die Resourcen in einem der interessantesten Orte auf dem Mars nutzen.
Die Bodenprobe kam aus einem Graben der etwa 2 cm tief ist. Als der Roboterarm erstmals diese Tiefe erreichte kam er auf eine Schicht, die aus hartem, gefrorenen Boden bestand. Zwei Versuche schlugen fehl bis es endlich gelang eine Bodenprobe aufzunehmen. Der größte Teile des Materials, welches am vergangenen Mittwoch aufgenommen werden konnte, war zwei Tag der "Luft" ausgesetzt gewesen, so dass die Probe nicht mehr ganz so hart gefroren war und daher leichter gehandhabt werden konnte.
Mars ist immer wieder für Überraschungen gut meint Peter Smith, ein führender Forscher des Phönix-Teams und die Erfahrungen die wir sammeln sind für weitere Entdeckungen wichtig. Es ist z. B wesentlich erfolgreicher, etwas von den eisreichen Schichten aufzunehmen, wenn die Sonne direkt über dem Gerät steht, denn dann ist der Boden etwas weniger tief gefroren als sonst, und Bodenproben sind dann leichter aufnehmen. Und es ist wichtig, soviel Bodenproben wie möglich zu analysieren, um soviel Wissen wie möglich über den Mars zu sammeln.
Seit der Landung am 25 Mai wurden von Phönix die Böden mit einem Chemie-Labor, mit Tega und einem Mikroskop studiert. Das Wissenschaft-Team versucht nun festzustellen, ob das Wassereis genug auftaut damit kohlenstoffhältige Chemikalien und andere Rohstoffe freiwerden, die für das Ablaufen biologischer Vorgänge unverzichtbar sind.
Die Mission prüft nicht nur den Boden sondern auch den Marshimmel. Ein kanadisches Instrument studiert mit einem Laserstrahl (30-Watt-Birne) den Staub und die Wolken hoch oben.
1. Juli 2008/SP
Verein Kuffner-Sternwarte