Saturnmond Enceladus:
Fontainen aus Gas und Staub enthalten Wasserdampf
Astronomen untersuchten die spektakulären, überschallschnellen Fontainen aus Gas und Staub, die von Enceladus` Oberfläche emporschießen und fanden starke Hinweise auf flüssiges Wasser. Dies wäre eine der wichtigsten Voraussetzungen für Leben.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden in der Donnerstags-Ausgabe des Journals Nature publiziert. Ferner wird in diesem Artikel darauf hingewiesen, dass Enceladus einer der aussichtsreichsten Plätze für potentielles Leben im Sonnensystem ist.
Aufgrund von Aufnahmen durch die Raumsonde Cassini hatten Astronomen bereits fest gestellt, dass die geheimnisvollen Dampfwolken, die aus dem eisigen Terrain auf Enceladus empor schiessen Wasserdampf enthalten. Neue Berechnungen weisen darauf hin, dass sich die Gas- und Staubfontainen schneller als der Schall bewegen und daher vermutlich Flüssigkeit enthalten. Dies ist zumindest die Meinung von Candice Hansen (JPL) welche diese Studie leitete. Ihr Team berechnete die Geschwindigkeit mit der die Dampfwolken in die Höhe schiessen auf 1360 mp/h, das entspricht rund 2180 km/h.
Eine solch enorme Geschwindigkeit ist ohne Flüssigkeiten schwer zu erreichen sagte Hansen. Fügte aber hinzu, dass es wohl einige Hinweise für diese Theorie gibt, aber der endgültige Beweis für das Vorhandensein von flüssigem Wasser auf Enceladus noch ausständig ist.
Andere Planetologen wie z. B. Andrew Ingersoll vom Caltech sagen, dass die Arbeit von Hansen zwar fundiert ist, es aber dennoch möglich wäre solche Geschwindigkeiten auch mit Eispartikeln bei kühleren Temperaturen zu erreichen.
Carolyn Porco, Leiterin des Cassini-Kamera-Teams ist zwar kein Teilnehmer des Teams um Hansen, aber dennoch ist sie der Meinung, dass die Fakten für das Vorhandensein von flüssigem Wasser sprechen. Damit wäre der Saturn-Mond Enceladus eines der wichtigsten Ziele für künftige Missionen im äußeren Sonnensystem.
Auch der Jupitermond Europa hat vermutlich einen flüssigen Ozean unter der gefrorenen Oberfläche. Aber bei Enceladus ist das Innere leichter zu erforschen, da durch dessen gewaltige Fontainen die Forscher leichter Rückschlüsse auf des Mondes Innenleben ziehen können.
2. Dezember 2008/SP
Verein Kuffner-Sternwarte