Marslander Phönix fotografiert Staubteufel
Von der Stereo-Kamera an Bord des Marslanders Phönix wurden Staubteufel fotografiert, als sie über die arktischen Marsebenen dahinrasten. Mindestens sechs verschiedene Staubteufel wurden mit der Kamera festgehalten. Einer dieser Staubteufel war so nahe am Lander, dass dessen Instrumente einen Abfall des Luftdrucks beim Vorbeiziehen des Staubteufels registrierten.
Solche "Wirbelstrürme", die etwa so stark wie sanfte Tornados im amerikanischen Südwesten sind, wurden am Phönix-Landesplatz in der Nähe des Nordpols ja erwartet, da sie schon von Marsorbitern gesichtet worden sind. Aber erst jetzt konnte ihr Vorhandensein am Pol bestätigt werden.
Staubteufel sind Wirbelstürme die häufig auftreten, wenn die Sonne die Oberfläche des Mars aufheizt: (Dies geschieht auch in einigen Gebieten auf der Erde). Die aufgewärmte Oberfläche erwärmt die am nächsten gelegene atmosphärische Schicht. Die erwärmte Luft steigt in wirbelnder Bewegung auf und reisst dabei Staub von der Oberfläche mit in die Höhe. Solche Staubteufel wurden schon in der Nähe des Marsäquators von den dort agierenden Marsrovern beobachtet.
Die Stereo-Kamera an Bord des Marslanders Phönix hat am 9. September (Sol 104) 29 Aufnahmen vom westlichen und südwestlichen Horizont während der Mittagsstunden gemacht. Nach einer ersten Analyse der Bilder hat das Wissenschafts-Team einen Staubteufel gleich entdeckt. Nach weiterer Bildbearbeitung wurden auf 12 der 29 Aufnahmen Staubteufel gefunden.
Die Staubteufel hatten Durchmesser zwischen 2 und 5 Metern.
Weitere Beobachtungen in den nächsten Tagen und Wochen sollen Aufschluss darüber geben, ob es in dieser Region viele Staubteufel gibt oder ob es sich um ein eher seltenes Ereignis handelt.
14. September 2008/SP
Verein Kuffner-Sternwarte