Partielle Ringe um Saturn entdeckt
Die Raumsonde Cassini hat zwei neue partielle Ringe um Saturn entdeckt. Jeder dieser Ringe wird von einem Mond begleitet. Die als Ringbögen bezeichneten Teile von Ringen dehnen sich vor und hinter den Umlaufbahnen der kleinen Saturnmonde Anthe und Methone aus.
Beide Monde umkreisen Saturn in einer resonanten Zone, wo die Gravitation des nahen und wesentlich größeren Mondes Mimas (Durchmesser 398 km) ihre Umlaufbahnen durch seine Anziehungskraft stört. Diese gravitative Störung wirkt sich in einem Vorwärts- und Rückwärtsspringen der Monde innerhalb der bogenförmigen Region ihrer Umlaufbahnen aus.
Die Forscher glauben, dass die lichtschwachen Ringbögen aus ähnlichem Material bestehen wie die kleinen Monde. Vermutlich wurde durch Impakte von Mikrometeoriten Material von den Monden weggeschleudert, welches sich dann auf einem Teil der Mondbahnen verteilte. Da Mimas die Ringteilchen auf einer engbegrenzten Mondumlaufbahn zusammenhält, konnte es sich nicht zu einem kompletten Ring formen.
Die jüngsten Cassini-Bilder waren der erste Nachweis für das Vorhandensein eines Materialbogens nahe von Anthe. Die Bilder bestätigen auch das Vorhandensein des "Methone-Bogens", der schon zuvor von Cassinis Magnetospheric Imaging Instrument entdeckt wurde.
Frühere Cassini-Aufnahmen haben lichtschwache Ringe auch im Zusammenhang mit den kleinen Monden Pan, Janus, Epimetheus und Pallene innerhalb oder nahe dem Aussenrand von Saturns Hauptring entdeckt.
Ferner hat Cassini zuvor schon im G-Ring - einem lichtschwachen Hauptring - einen Bogen entdeckt. Vermutlich ist dieser Materialbogen auch durch den Schwerkrafteinfluss von Mimas entstanden. Das Material des "Anthe-Bogens" ist mit dem Material des G-Ring-Bogens vergleichbar, in dem die größten Partikel deutlich sichtbar sind.
Das Material welches sich auf den Umlaufbahnen von Pallene, Janus und Epimetheus befindet, unterliegt nicht den gleichen resonanten Kräften wie bei Anthe und Methone, so dass es sich im Laufe der Zeit zu einem kompletten Ring um den Planeten formen könnte.
7. September 2008/SP
Verein Kuffner-Sternwarte