Raumsonde Rosetta begegnet Asteroiden Steins
Erstmals hat eine europäische Raumsonde einen Asteroiden aus der Nähe fotografiert. Die Raumsonde Rosetta flog am Freitag, den 5. September 2008 um 20:58 MESZ in rund 800 km Entfernung am Asteroiden (2867) Steins vorbei und machte Aufnahmen von ihm.
Die Bilder zeigen einen unregelmäßig geformten Körper mit einem mittleren Durchmesser von 4,6 km. Am Nordpol des Asteroiden befindet sich ein kreisrunder, etwa 1,5 km großer Krater. Der Krater ist im Verhältnis zur Größe Asteroiden so riesig, so das er beinahe den Asteroiden zerstört hätte.
Weiters ist auf dem rechten Bild eine Kette von mindestens sechs kleinen Kratern zu erkennen, die sich von Nord nach Süd nahe dem Terminator des Asteroiden erstrecken. Eine solche Kraterkette wurde bis jetzt noch auf keinem anderen Asteroiden gefunden. Nur auf größeren Objekten wurden bis jetzt solche Kraterketten entdeckt.
(2867) Steins wurde am 4. November 1969 von dem russischen Forscher N.S. Tschernych entdeckt, der ihn nach dem lettischen Astronomen Karlis Steins benannte.
(2867) Steins ist das erste Ziel der im Jahr 2004 gestarteten europäischen Raumsonde Rosetta. Das zweite Ziel ist der rund 100 km große Asteroid (21) Lutetia dem sich die Raumsonde Rosetta im Juli 2010 bis auf etwa 3 000 km nähern wird.
Erst im Mai 2014 wird die Raumsonde ihr Hauptziel, den Kometen 67P/Churyumow-Gerasimenko, erreichen.
Durch die Untersuchungen der kleinen Körper im Sonnensystem erhoffen sich die Forscher neue Erkenntnisse über das Frühzeit unseres Sonnensystems.
6. September 2008/SP
Verein Kuffner-Sternwarte