Größter Exoplanet entdeckt
TrES-4 ist nicht nur der bis jetzt größte Planet der entdeckt wurde
sondern auch der exotischte.
Denn theorethisch sollte ein solcher Himmelskörper gar nicht existieren. Dies ist zumindest die Meinung einiger Forscher.
Der Planet TrES-4 hat die 1,7-fache Masse von Jupiter und gehört zu einer kleinen Klasse von Planeten, die man aufgrund ihrer extrem geringen Dichte "Puffy-Planeten" nennt.
Der Leiter dieser Studie, Georgi Mandushev vom Lowell Observatorium sagt, dass die durchschnittliche Dichte dieses Planeten nur 0,2 g/cm³ beträgt. Da des Planeten Schwerkraft aufgrund der minimalen Dichte relativ gering ist, werden Teilchen aus den oberen Atmosphärenschichten durch die Anziehungskraft der Muttersonne in Form eines kometenähnlichen Schweifes in den Weltraum gezogen.
Planeten-Anomalie
TrES-4 ist größer als er sein dürfte, sagt Mandushev. Mit dieser Masse müsste der Planet einen viel kleineren Durchmesser haben; etwa die Größe von Jupiter. Stattdessen ist sein Durchmesser fast doppelt so groß.
Der Planet ist 1400 Lichtjahre von der Erde entfernt und umkreist seine Muttersonne in 3½ Tagen.
Entdeckt wurde er von einem internationalen Team von Astronomen die ein Netzwerk von automatischen Teleskopen betreuen, das unter dem Namen Trans-Atlantik-Exoplanet-Survey arbeitet. TeES-4 wurde mit der Transitmethode gefunden, als er vor seiner Muttersonne mit Namen GSC 02620-00648 vorbeizog. Die Transitmethode ist die einzige Methode die es den Forschern ermöglicht, die Größe des Planeten zu berechnen. TrES-4 ist der größte Planet der in so großer Entfernung gefunden wurde und von dem das Entdeckerteam die Größe feststellen konnte.
Der Mutterstern von TrES-4 ist auch eher ungewöhnlich, da er zwar annähernd das gleiche Alter hat wie unsere Sonne, aber wesentlich fortgeschrittener in seiner evolutionären Entwicklung ist. Der Grund ist, dass er massereicher ist als unsere Sonne und sich daher viel schneller entwickelt. Er wurde schon zum Unterriesen, der seinen Wasserstoff im Kern verbraucht hat und sich in etwa 1 Millarde Jahre zum Roten Riesen aufblähen wird.
Unsere Sonne wird erst in 5 bis 7 Milliarden Jahren zum Roten Riesen werden. Wenn es soweit ist, wird die Sonne den Merkur, die Venus und vielleicht sogar die Erde verschlingen. Da TrES-4 seinen Stern in sehr geringer Entfernung umkreist, wird er aller Wahrscheinlichkeit nach in 1 Milliarde Jahre vom Mutterstern verschlungen werden.
GSC 02620-00648 ist wesentlich leuchtkräftiger als unsere Sonne und emittiert drei- bis viermal soviel Energie pro Sekunde als unser Zentralgestirn. Als allgemeine Regel gilt, dass Gasplaneten mit größerer Umlaufbahn bei leuchtkräftigen Sternen dazu neigen, sich aufzublasen. Dies erklärt allerdings nicht, warum TrES-4 so ungewöhnlich groß ist.
9. August 2007/SP
Verein Kuffner-Sternwarte