Laut eigenen Angaben haben Forscher den ersten erdähnlichen Planeten in habitabler Zone entdeckt
Astronomen entdeckten den bisher erdähnlichsten Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems. Einen Planeten, der nur um 50% größer ist als unsere Erde und auf dem es möglicherweise flüssiges Wasser gibt.
Ein internationales Team von Wissenschaftern aus der Schweiz, Frankreich und Portugal entdeckte diese "Super-Erde, die aus etwa fünf Erdmassen besteht. Diese "Super-Erde" umkreist einen roten Zwergstern, bei dem schon ein Planet mit Neptunmasse gefunden wurde. Es gibt auch starke Hinweise auf die Existenz eines weiteren, dritten Planeten mit etwa acht Erdmassen.
Dieser Exoplanet ist der kleinste der bis jetzt gefunden wurde. Er braucht für eine Umkreisung seiner roten Zwergsonne 13 Tage und ist 14mal näher an seinem Zentralstern als die Erde von der Sonne entfernt ist. Der Zentralstern ist der rote Zwerg Gliese 581. Er ist kleiner und kühler als unsere Sonne und hat weniger Leuchtkraft, daher ist seine habitable Zone, die Region wo flüssiges Wasser vorhanden sein kann, viel näher am Zentralstern als in unserem Sonnensystem.
Die geschätzte Temperatur auf der Super-Erde liegt zwischen 0° und 40° Celsius, so dass flüssiges Wasser vorhanden sein könnte, meint Stéphane Udry vom Genfer Observatorium. Und flüssiges Wasser ist die wichtigste Voraussetzung für Leben.
Der Mutterstern Gliese 581 gehört zu den 100 nächsten Sternen. Er ist nur 20,5 Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Waage. Gliese 581 hat nur etwa ein Drittel der Masse unserer Sonne. Solche roten Zwergsterne sind rund 50mal lichtschwächer als unsere Sonne und sind die meisten Sterne in unsere Galaxis; von den 100 nächsten Sternen sind rund 80 rote Zwergsterne.
Die Entdeckung wurde mit dem Spektrographen HARPS (High Accuracy Radial Velocity) am 3,6m-Teleskop der ESO auf La Silla in Chile gemacht.
Dr. Günther Wuchterl (Thüringer Landessternwarte Tautenburg) spricht von einer wichtigen Entdeckung und meint, dass die Schweizer damit in jedem Fall einen neuen Rekord aufgestellt haben. "Aber die Bahnneigung ist nicht bekannt und deshalb auch nicht die wahre Masse. Da nun aber schon mehrere hundert Planeten bekannt sind ist die Chance das man einmal auf die Bahnkante schaut und deshalb die wahre Masse in ein oder zwei Fällen unterschätzt schon sehr wahrscheinlich geworden. Bei einer so zentralen Entdeckung muss man aber sicher gehen dass die "wahre" Masse im Bereich von erdähnlichen Planeten liegt und das ist in dem Fall praktisch nur mit einem Transit möglich wo man dann die Bahnebene kennt. So wie das eben bei CoRoT geplant ist."
Schweizer melden ersten erdähnlichen Exo-Planeten, ESO-PR
Spiegel-on
25. April 2007/SP
Verein Kuffner-Sternwarte