Die ersten Sterne die sich im jungen Universum bildeten, haben vermutlich anders ausgesehen als
die Sterne heute. Aller Wahrscheinlichkeit nach waren es unsichtbare, sogenannte "dunkle Sterne",
die durch Vernichtung von dunkler Materie entstanden sind. Und sie waren nach Meinung der Forscher
riesengroß. Ihre Durchmesser waren 400 bis 200 000-mal größer als der unserer Sonne.
Dies geht aus einer Studie der Universität Utah hervor, die im nächsten Monat im Journal "Physical
Review Letters " veröffentlicht wird.
Diese dunkle Materie, die einen beträchtlichen Teil der Masse im Universum ausmacht, hatte nach
bisheriger Meinung der Forscher zwar bei der Entwicklung des frühen Universums eine bedeutende Rolle
gespielt, aber nicht bei der Entstehung der ersten Sterne.
Die neuesten Ergebnisse weichen dramatisch von der derzeit geltenden konventionellen Theorie über
die Entstehung der ersten Sterne ab, meint Paolo Gondolo von der Universität Utah.
Möglicherweise existieren auch noch heute gigantische dunkle Sterne und obwohl sie kein sichtbares Licht
emittieren, könnten sie entdeckt werden weil sie Gammastrahlen, Neutrinos und Antimaterie aussenden und
in Verbindung mit kühlen Wolken von molekularem Wasserstoffgas stehen, welches normalerweise nicht der "Hafen "
solch energiereicher Partikel ist.
Gondolo ist der Meinung, dass ohne genaue Simulationen nicht die weitere Entwicklung von "dunklen Sternen "
festgelegt oder bestimmt werden kann.
Einige Studien haben sich mit der Rolle der dunklen Materie in der Entwicklung des frühen Universums beschäftigt,
aber nicht im Zusammenhang mit der Entstehung der ersten Sterne.
Die Forscher wissen, dass dunkle Materie existiert, weil die schnelle Rotation von Galaxien mit der Masse der
sichtbaren Materie nicht erklärt werden kann. Auch Beobachtungen durch Satelliten, Ballons und Teleskope haben
ergeben, dass nur etwa 4 Prozent des Universums aus sichtbarer Materie besteht. Zu 23 Prozent besteht das Universum
aus dunkler Materie und zu 73 Prozent aus "dunkler Energie", einer bis dato unbekannten Kraft die dazu beiträgt,
dass das Universum sich ausdehnt.
Implikation dunkler Sterne
Paolo Gondolo, Leiter und Autor der Studie, ist der Meinung,
dass dunkle Sterne eine wichtige Implikation für die Astrophysik darstellen.
Quelle: http://www.unews.utah.edu/p/?r=112707-2