Eine Asteroiden-Kollision
könnte die Ursache für das Aussterben der Dinosaurier sein.
Die Abbildung zeigt:
A: Ein Computermodell zeigt wie der 170 km große Mutterkörper von (298) Baptistina
mit einem 60 km großen Asteroiden zusammenstieß.
B: Durch den Zusammenstoß entstanden zahlreiche Fragmente:
Die Baptistina-Familie, welche ursprünglich aus 300 Objekten bestand, die größer als 10 km waren und 140 000 Objekten die größer als 1 km waren.
C: 1: Die Fragmente begannen langsam auseinander zu driften.
Schuld daran ist die Sonneneinstrahlung, welche die Oberfläche eines Asteroiden erwärmt. Diese Wärmestrahlung gibt der Asteroid - aufgrund der Rotation - in eine andere Richtung wieder ab. Dabei werden die Bahnen vor allem von kleineren Asteroiden beeinflusst. (Yarkovsky-Effekt)
2: Aufgrund dieses Effektes drifteten etwa 20 % dieser Asteroiden in die Nähe eines "dynamischen Superhighways" auf dem sie dann den Asteroidengürtel verließen.
3: Einige dieser Objekte begannen die Bahn der Erde zu kreuzen.
Rund zwei Prozent dieser Flüchtlinge aus dem Asteroidengürtel schlagen auf der Erde ein und einige auch auf dem Mond.
D: Es war vermutlich ein größeres Fragment dieser Asteroiden-Familie, welches
den 85 km großen Krater Tycho vor 108 Mio Jahren auf dem Mond erzeugte.
E: Wahrscheinlich hat ein noch größeres Fragment der Baptistina-Kollision den 180 km großen Chicxulub-Krater erzeugt, der zum Aussterben der Dinosaurier führte.
Vor 65 Millionen Jahren kam es zu einem gewaltigen Impakt auf Erden, der zum Aussterben der Dinosaurier und vieler anderer Lebensformen führte. Eine Gruppe von Forschern vom Southwest Research Institute und der Karl Universität in Prag sind der Meinung, dass der Mutterkörper des Asteroiden (298) Baptistina zerstört wurde, als er mit einem anderen großen Asteroiden kollidierte. Bei dieser Kollision entstanden zahlreiche Fragmente von denen einer für die Entstehung des Chicxulub Kraters auf der Halbinsel Yukutan verantwortlich gemacht wird und ein weiteres Fragment für die Entstehung des großen Mondkraters Tycho.
Das Forscher-Team, an dem auch die Astronomen William Bottke und David Nesvorny (beide SwRI) sowie David Vokrouhlicky von der Prager Karl-Universität beteiligt sind, haben die Bahnbewegungen der sogenannten "Baptistina-Familie" untersucht und mit Hilfe zahlreicher Computer-Simulationen die Bahnen dieser Asteroiden zurückverfolgt.
Die Mitglieder der Baptistina-Familie haben alle eine ähnliche chemische Zusammensetzung, wie wir sie von bestimmten Meteoriten her kennen. Ihre Zusammensetzung gleicht den kohlenstoffhältigen Chondriten.
Der Mutterkörper von Baptistina, ein etwa 170 Kilometer großer Asteroid am innerern Rand des Asteroidengürtels, stieß vor rund 160 Millionen Jahren mit einem 60 Kilometer großen Asteroiden zusammen. Dieser katastrophale Impakt produzierte eine Reihe kleinerer Asteroiden die heute als die "Baptistina-Familie" bekannt sind; ein Haufen von Asteroiden-Fragmenten die ähnliche Bahnen haben. Diese Familie bestand ursprünglich aus etwa 300 Objekten größer als 10 km und 140 000 Objekten größer als 1 km.
Die Fragmente begannen langsam auseinander zu driften. Schuld daran könnte die Sonneneinstrahlung sein, welche die Oberfläche eines Asteroiden erwärmt. Diese Wärmestrahlung gibt der Asteroid - aufgrund seiner Rotation - in eine andere Richtung wieder ab. Dabei werden die Bahnen vor allem von kleineren Asteroiden beeinflusst (Yarkovsky-Effekt). Aufgrund dieses Effektes drifteten etwa 20 % dieser Asteroiden in die Nähe eines "dynamischen Superhighways" auf dem sie dann den Asteroidengürtel verließen und in den Schwerkrafteinfluss von Planeten gerieten. Die Computersimulationen lassen darauf schließen, dass etwa 20 Prozent der großen Fragmente auf diese Weise verloren gingen, während rund 2 Prozent dieser Objekte das Erde-Mond-System heimsuchten.
Unterstützung für diese Theorie liefert die Impakt-Geschichte des Erde-Mond-Systems, da sich vor 100 bis 150 Mio Jahren die Impaktrate verdoppelte. Das Baptistina-Bombardement erreichte ihren Höhepunkt vor etwa 100 Mio Jahren. Ferner zeigten die Simulationen, dass etwa 20 Prozent der erdnahen Objekte aus der Baptistina-Familie stammen.
Der ursprünglich 180 km große Chicxulub-Krater führte aller Wahrscheinlichkeit nach zum Aussterben der Dinosaurier vor 65 Mio Jahren. Studien der Sedimentproben ergaben, dass der Impaktor ein kohlenstoffhältiger Chondrit war, so wie die Mitglieder der Baptistina-Familie. Das Team ist der Meinung, dass zu 90 % ein Flüchtling aus dieser Asteroiden-Familie der Impaktor war.
Auch der 85 km große Mondkrater Tycho, könnte - mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 % - durch ein ehemaliges Mitglied dieser Familie entstanden sein. Sein bis zu 1500 km langes Strahlensytem und seine Helligkeit sind ein Beweis für sein relativ junges Alter von 108 Mio Jahren.
Quelle: http://www.swri.org/9what/releases/2007/Bottke.htm
8. September 2007/SP
Verein Kuffner-Sternwarte