Potentiell gefährlicher "Asteroid" - verloren und wieder gefunden
Im Jahr 1960 wurde ein Asteroid entdeckt, der die vorläufige Bezeichnung 6344 P-L bekam und als potentiell gefährlich eingestuft wurde. Nach den damaligen Berechnungen hätte er sich der Erde bis auf 0,05 AE nähern können. Aber die Astronomen verloren dann seine Spur.
Unlängst hat Peter Jenniskens vom SETI-Institut die Bahn des vor kurzem entdeckten Objekts mit der Bezeichnung 2007 RR9 beobachtet und kam zu der festen Überzeugung, dass es ident ist mit dem vor fast 50 Jahren entdeckten 6344 P-L.
Allerdings ist Meteor-Forscher Jenniskens der Meinung, dass dieses Objekt kein Asteroid ist, sondern das Fragment eines "schlafenden" Kometenkerns, der einst Teil eines größeren Körpers war und der vor relativ kurzer Zeit (nach stellaren Verhältnissen) auseinander brach. 6344 P-L könnte ein Überrest jenes Kometen sein, der den Gamma Pisciden Meteor-Strom verursacht.
Die Größe von 6344 P-L wurde ursprünglich - bei einer angenommenen Albedo von 13 Prozent - zwischen 150 bis 500 Meter geschätzt. Da es aller Wahrscheinlichkeit nach aber ein Kometen-Fragment ist, ist es sehr dunkel und hat nur eine Albedo von etwa 4 Prozent. Damit ist das Objekt um einiges größer als die ursprünglich angenommenen maximalen 500 Meter.
Die Umlaufzeit von 6344 P-L beträgt 4,7 Jahre. Sein Aphel hat er in der Nähe der Jupiterbahn und sein Perihel innerhalb der Erdbahn. Das Objekt wird am 7. November 2007 im Abstand von 0,072 AE an der Erde vorbeiwandern, aber nur eine Helligkeit von etwa 18,5 mag erreichen.
25. Oktober 2007/SP
Verein Kuffner-Sternwarte