Andromeda wesentlich größer als bisher gedacht
Astronomen entdeckten um Andromeda einen riesigen Halo aus Roten Riesensternen, der weit in den Raum hinaus reicht. Damit ist die uns am nächsten liegende Spiralgalaxie fünfmal größer als bisher angenommen.
Puragra Guhthakurta von der Universität von Kalifornien in Santa Cruz und Kollegen von UCLA, UCSC und der Universität von Virginia beobachteten im Rahmen einer derzeit laufenden Studie den Halo von Andromeda. Ihre Entdeckung basiert auf Beobachtungen, die sie mit dem 4-m-Teleskop Mayall am Kitt Peak und dem Spektrographen DEIMOS am Keck-II-Teleskop gemacht haben.
Die Forscher fanden eine dünne Population Roter Riesensterne, die sich bis auf eine Entfernung von 500 000 Lichtjahren vom Zentrum weg ausdehnt. Trotz dieser großen Entfernung sind die Sterne gravitativ an die Galaxie gebunden.
Andromeda - auch als M 31 bekannt - ist eine große Spiralgalaxie ähnlich unserer Milchstraße. Sie ist rund 2,5 Millionen Lichjahre von uns entfernt und die größte Galaxie in der Lokalen Gruppe, die aus der Milchstraße, Andromeda und weiteren rund 30 kleineren Galaxien besteht. Die physikalische Grösse dieser Galaxie ist wirklich bemerkenswert meint Michael Rich von UCLA. Die Außenbereiche von M31 und der Milchstraße dehnen sich so weit in den Raum aus, dass sich die Halos beider Galaxien fast berühren. Wäre die gesamte Andromeda-Galaxie so hell, dass sie mit freiem Auge beobachtet werden könnte, wäre sie am Himmel größer als der Große Wagen.
Spiralgalaxien bestehen typischerweise aus drei Komponenten: Einer flachen Scheibe, einem hellen zentralen Bulge mit einer dichten Konzentration von Sternen und einem ausgedehnten kugelförmigen Halo, der aus dünn besiedelten Sternen besteht.
Bei Andromeda hat die Scheibe (einschießlich der Spiralarme) einen Radius von rund 100 000 Lichtjahren. Sterne außerhalb der Ebene der Scheibe gehören zur zentralen Verdickung (Bulge) und dehnen sich bis 100 000 Lichtjahren Entfernung aus, während sich die Sterne im Halo fünfmal weiter ausbreiten. Die Sterne im Halo von M 31 haben nach Messungen der Forscher weniger Anteil an schweren Elementen als die andere Sterne in Andromeda. Es sind Rote Riesensterne, die am Ende ihres Lebens angekommen sind, weil sie ihren Anteil an nuklearem Brennstoff fast verbraucht haben und sich aufgeblähten.. Dies stimmt mit theoritschen Überlegungen, aber auch mit Beobachtungen unserer Milchstraße überein, dass Halosterne die ältesten Mitglieder einer Galaxie sind
12. Jänner 2007/SP
Verein Kuffner-Sternwarte