Weisser Zwerg liefert Hinweise über die Endphase unseres Sonnensystems
Eine Scheibe aus Trümmern, die kürzlich um einem entfernten toten Stern gefunden wurde, enthält vermutlich die Überreste eines Asteroiden oder Kometen der verdampfte als sein Mutterstern starb. Dies könnte ein Hinweis sein, dass Kometen, Asteroiden und vielleicht auch Planeten den Tod ihres Muttersterns überleben können. G29-38 ist vor rund 500 Millionen Jahren verloschen.
Bei der Analyse der Lichtspektren von einigen hundert Weissen Zwergen entdeckte Boris Gänsicke (Universität von Warwick) Hinweise auf eine kühle Staubwolke um den Weissen Zwerg G29-38. Weisse Zwerge sind die Überreste kleinerer Sterne, wie unsere Sonne einer ist. Zum Ende ihres Riesenstadiums verlieren Sterne einen erheblichen Teil ihrer Masse durch Sternwinde. Sie blasen die äußeren Schichten ins Weltall und übrig bleibt ein heißer Sternkern, der sich zu einem Weissen Zwerg entwickelt.
G29-38 hat sehr, sehr ungewöhnliche Kalzium-Emissionslinien am Ende seines roten Spektrums. Eines Spektrums dass sowohl für Weisse Zwerge als auch für die meisten Sterne ungewöhnlich ist. Die chemische Signatur im Licht des Weissen Zwergs zeigt an, welche Art von rotierender Gasscheibe sich bei G29-38 befindet.
Erstmals konnte somit die Existenz einer Trümmerscheibe bei einem Weissen Zwerg nachgewiesen werden. Gänsicke und Kollegen glauben, dass diese Scheibe durch die Zerstörung eines Asteroiden oder Kometen entstanden ist, der aus seiner Umlaufbahn durch einen oder mehrere Planeten gerissen wurde. Er kam zu nahe an seinen Mutterstern, wurde durch dessen Gravitation auseinander gerissen und die Hitze verdampfte den Schutt und formte ihn zu einem Ring rotierenden Gases.
Eine solche Scheibe hat ein sehr kurzes Leben, da das Material auf den Weissen Zwerg niederfällt. Sie muss also vor relativ kurzer Zeit entstanden sein.
28. Dezember 2006/SP
Verein Kuffner-Sternwarte