Die beiden Monde mit der vorläufigen Bezeichnung S 2005/P1 und S 2005/P2 wurden im Mai 2005 mit dem Hubble Space Telescope entdeckt; die Entdeckung wurde allerdings erst im November bekannt gegeben. Die letzten Beobachtungen ergaben, dass die beiden Monde 60 bzw. 50 km groß sind.
Da P1 und P2 sehr massearm sind im Vergleich zum großen Mond Charon (Durchmesser von 1200 km)
drängt sich die Frage auf, ob es nicht noch mehr von diesen kleinen Satelliten gibt. Vielleicht wurden diese nur deshalb bis jetzt nicht entdeckt, weil sie so extrem lichtschwach sind.
In Resonanz mit Charon
Aufgrund der Umlaufperioden von P1 und P2 sind die Forscher der Meinung, dass beide kleinen Monde aus der gleichen Kollision hervorgegangen sind wie Charon. Sie bewegen sich nicht nur auf einer nahezu kreisrunden Bahn in der gleichen Ebene wie Charon, auch ihre Umlaufbahnen stehen in Resonanz mit dem großen Pluto-Mond bzw sind sehr nahe daran. Auf zwölf Umläufen von Charon um Pluto kommen 2 Umläufe von P1 und 3 Umläufe von P2. Wenn die beiden kleinen Monde durch die Gravitation Plutos eingefangen worden wären, dann wäre dieses Verhältnis vermutlich nicht konstant. Die wahrscheinlichste Erklärung für diese Konstellation ist, dass alle drei Monde aus dem gleichen Ereignis hervorgegangen sind.
Sind Mehrfachsysteme die Regel?
Forscher haben festgestellt, dass mindestens 50 bekannte Kuiper-Gürtel Objekte Doppelsysteme sind; neue Modellrechnungen lassen darauf schließen, dass es auch Mehrfachsysteme sein könnten, die aus drei, vier oder mehr Objekten bestehen. Es ist nur sehr schwierig, Satelliten um Kuiper-Gürtel Objekte zu entdecken, da sie noch viel lichtschwächer sind als ihre „Mutterkörper“.
Jedenfalls hat die Entdeckung von P1 und P2 die faszinierende Möglichkeit eröffnet, dass sich Impakt-Trümmer durch Plutos Gravitation zu einem Ring oder Bogen um Pluto gesammelt haben.