Infrarotkarte von Ceres
Die Oberfläche des Zwergplaneten Ceres wurde vor kurzem erstmals im infrarotem Licht aufgenommen. Dadurch konnten bisher noch nie gesehene Details von Ceres sichtbar gemacht werden. Mit diesen Infrarotaufnahmen hoffen die Foscher mehr über die Zusammensetzung der Oberfläche von Ceres zu erfahren, dessen Inneres vermutlich zu 25 % Wassereis besteht.
Das Hubble Space Telescope hat von Ceres in den Jahren 2003 und 2004 Aufnahmen im sichtbaren Licht gemacht und 2001 im ultravioletten Licht. Diese Aufnahmen zeigen helle und dunkle Flecken, von denen allerdings die Astronomen nicht genau sagen können, was sie darstellen.
Nun haben Astronomen unter der Leitung von Benoit Carry vom Pariser Meuden Observatorium versucht dieses Rätsel zu lösen, indem sie im infrarotem Licht hochaufgelöste Aufnahmen von der Oberfläche des Zwergplaneten machten, da im Infrarotem mehr Details über die chemische Zusammensetzung zum Vorschein kommen als im sichtbaren oder ultraviolettem Licht.
Die Forscher benutzten das Keck II Teleskope am Mauna Kea für diese Aufnahmen, welche noch Details von weniger als 30 Kilometern erkennen lassen. Die Infrarot-Aufnahmen zeigen helle und dunkle Areale, was annähernd dem entspricht was Hubble im sichtbaren Licht aufgenommen hat.
Die Helligkeitsvariationen auf der Oberfläche von Ceres können Vielerlei bedeuten.
Entweder besitzt Ceres mehr geologische Vielfalt auf als bisher vermutet wurde, oder es könnte durch Einschläge von Fremdkörpern eine unterschiedliche chemische Verwitterung stattgefunden haben. Ferner könnten auch Risse in der Oberfläche die Ursache sein, aus denen Wassereis an die Oberfläche gelangte. Aufgrund der geringen Dichte des Zwergplaneten von rund 2 g/cm³ vermuten manche Forscher, dass Ceres zu 25 % aus Wassereis besteht.
Um die verschiedenen Hypothesen zu überprüfen wird das Team im November 2007, wenn Ceres seine größte Annäherung an der Erde hat, die Schwankungen im Infrarotem Spektrum genau untersuchen, um daraus Variationen in der Zusammensetzung besser erkennen zu können.
Diese Untersuchungen werden am Very Large Telescope am Paranal in Chile durchgeführt.
Diese 12 Aufnahmen mit dem Keck Telescope zeigen Ceres von verschiedenen Seiten. Auf diesen hochaufgelösten Aufnahmen - die besten die es bis jetzt von Ceres gibt - sind feine Helligkeitsveränderungen zu erkennen.
Bild: LESIA\ESO\SwRI\W. M. Keck Observatory
Die Bilder wurden im Oktober bei einem Meeting der Planetarischen Gesellschaft in Pasadena/Cal präsentiert.
17. November 2006/SP
Verein Kuffner-Sternwarte