Vor einiger Zeit wurden Kometen entdeckt, die sich eigentlich nicht wie typische Kometen,
sondern eher wie felsige Asteroiden benehmen. Forscher bezeichnen diese Objekte
als "Hauptgürtel-Kometen". Daraus könnte man ableiten, dass Kometen und Asteroiden mehr
gemeinsam haben als man bisher gedacht und dass das Wasser auf Erden ihren Ursprung im Asteroidengürtel hat.
David Jewitt, von der Universität auf Hawaii vertritt die Meinung, dass es vielleicht
hunderte oder sogar tausende solcher Objekte im Asteroidengürtel geben könnte.
Der Unterschied
Kometen, welche typischerweise den größten Teil ihres Daseins jenseits der Neptun-Bahn
verbringen und das innere Sonnensystem nur selten -wenn überhaupt ? besuchen, enthalten
überwiegend Wassereis und gefrorene Gase. Sie werden oftmals als schmutzige Schneebälle
bezeichnet. Asteroiden hingegen bestehen vor allem aus Gesteinen und Metallen.
Jewitt und einer seiner Studenten namens Henry Hsien, welche diese Studie leiten, entdeckten mit dem Gemini North Telescope auf dem Mauna Kea , dass ein Objekt welches, als Asteroid eingestuft wurde und die fortlaufende Nummer 118401 bekam, nicht wirklich zu dieser Art von Himmelskörpern gehört.
Die Beobachtungen ergaben, dass dieser "Asteroid" Gasfontainen ausstieß so wie ein Komet.
Diese Entdeckung wurde am 26. November 2005 gemacht, einen Monat nachdem ein ähnliches Objekt
vom Spacewatch Team in Arizona gefunden wurde und die Bezeichnung P/2005 U1 (Read) bekam.
Damit ist der schon vor rund 10 Jahren entdeckte 133P/Elst-Pizarro nicht mehr das einzige
ungewöhnliche Objekt im Asteroidengürtel.
Diese "Hauptgürtel-Kometen" sind einzigartig, da sie kreisähnliche Umlaufbahnen haben so
wie Asteroiden und keine langgestreckten und manchmal auch stark geneigte Bahnen besitzen,
wie sie für Kometen typisch sind.
Bewässerung eines Planeten
Astronomen glauben, dass sich die Erde unter trockenen, heißen Bedingungen
formte und erst durch häufige Einschläge von Kometen sich Wasser auf ihr
ablagerte und die Erde habitabel machte.
Doch Untersuchungen von traditionellen Kometen haben ergeben, dass die
Zusammensetzung ihres Wassereises sehr verschieden ist von dem Wasser unserer Ozeane.
Das Eis von Hauptgürtel-Kometen hat sich aber unter wesentlich wärmeren Bedingungen
gebildet, als das von traditionellen Kometen, da diese in viel kälteren Regionen am
Rande der protoplanetaren Gas- und Staubscheibe entstanden sind.
Da Hauptgürtel-Kometen vermutlich im inneren Sonnensystem entstanden sind, könnten
sie die Hauptquelle für das Wasser auf Erden sein. Es sind, so David Jewitt, noch mehr
Untersuchungen nötig um festzustellen ob die chemische Zusammensetzung des Wassereises
von Hauptgürtel-Kometen mit dem Wasser auf Erden vergleichbar ist. Ein komplette
Himmelsdurchmusterung wäre nötig, um die Myriaden von Asteroiden zu scannen, damit die
kometenähnlichen Objekte herausgefiltert werden. Können.
Jedenfalls wäre es auch ein sehr lohnendes, attraktives Ziel künftiger Missionen,
Kometen im Asteroidengürtel aus der Nähe zu erforschen.