Drei Planeten in potentiell habitabler Zone entdeckt
Mitte Mai wurden drei Planeten mit Neptun-Masse um den sonnenähnlichen Stern HD 69830 entdeckt. Der Mutterstern hat eine etwas geringer Masse als unsere Sonne, ist 41 Lichtjahre entfernt und befindet sich im südlichen Sternbild Puppis. Entdeckt wurden die Planeten mit dem Spektrographen HARPS am 3,6 m Teleskop auf La Silla in Chile.
Es ist dies das erste Mal, dass ein Planetensystem mit mehrern Planeten gefunden wurde, die in etwa Neptun-Masse haben, erklärte Christophe Lovis vom Genfer Observatorium, ein Mitglied des Entdeckerteams.
In einigen Punkten gleicht dieses Planetensystem unserem eigenen. Der äußerste Planet befindet sich knapp innerhalb der habitablen Zone, in der die Temperaturen noch moderat genug sind damit es eventuell flüssiges Wasser geben könnte. Ferner enthält diese Planetensystem auch einen Asteroidengürtel.
Die drei kürzlich entdeckten Planeten haben rund 10, 12 und 18-fache Erdmassen und umkreisen den Stern in 9, 32 bzw. 97 Tagen. Die beiden inneren Planeten sollen erdähnlich sein und feste Oberflächen wie Merkur, Venus, Erde und Mars haben. Der äußerste Planet ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein Gasplanet mit einem Gesteinskern, der von einer dicken gasförmigen Hülle umgeben ist.
Zusätzliche Beobachtungen vergangenen Jahres mit dem Spitzer Teleskop haben ergeben, dass HD 69830 auch einen Asteroidengürtel besitzt. Derzeit ist HD 69830 der einzige bekannte sonnenähnliche Stern, bei dem ein Asteroidengürtel entdeckt wurde. Zur Zeit der Entdeckung dieses Gürtels lag der Verdacht nahe, dass ein unsichtbarer Planet die Asteroiden beeinflusst. Wie sich nun heraus stellte, beeinflussen mehrere Planeten diese Zone mit den kleinen Körpern. Die Position des Asteroidengürtels ist noch nicht ganz geklärte. Entweder befindet er sich zwischen dem zweiten und dritten Planeten order jenseits des dritten Planeten.
Entdeckt wurden die Planeten mit der Radialgeschwindigkeitsmessung, einer Methode, bei der die Geschwindigkeitskoponente eines Himmelskörpers längs der Sichtlinie zur Erde gemessen wird.
Wenn nun einen solchen Himmelskörper einen oder mehrere Planeten umkreisen, dann wackelt der Stern hin und her und es kommt zur Verschiebung der Spektrallinien leicht zum Blauen, wenn er sich uns nähert und zum Roten wenn er sich entfernt. Diese Entdeckungsmethode ist überaus erfolgreich. Die meisten der bis dato 180 entdeckten Planeten wurden mit dieser Methode gefunden. In den letzten Jahren wurde diese Methode immer weiter verfeinert, so dass immer masseärmere Planeten entdeckt werden können.
24. Mai 2006/SP
Verein Kuffner-Sternwarte