Spektakuläre Bilder vom Descent Imager-Spectral Radiometer (DISR) zeigen, dass es auf Titan erdähnliche meteorologische Phänomene gibt und auch ähnliche geologische Strukturen. Bilder zeigen ein komplexes Netzwerk von Entwässerungskanälen, die von hellen Hochländern in tiefer gelegene, ebenere, dunkle Regionen laufen. Diese Kanäle münden in Flussdeltas die sich zu Seen ausweiten, in denen sich Inseln und Inselgruppen befinden. Ähnliche Strukturen gibt es auch auf der Erde.
Die Daten, die mit dem Gas-Chromatograph and Massenpektrometer (GCMS) und dem Surface Science Package (SSP) gesammelt wurden lieferten starke Hinweise, dass in diesen Flussbetten einst Flüssigkeiten dahinflossen. Vermutlich Methan, welches bei Temperaturen von -170º sowohl flüssig als auch gasförmig aber auch fest vorkommen kann.
Derzeit sind die Flusstäler und Seenbecken auf Titan vermutlich trocken, aber Methan-Regen dürfte vor nicht allzu langer Zeit niedergegangen sein.
Die während des Aufpralls und bei der Landung vom SSP gesammelten Daten lassen erkennen, dass das Material unter der Oberflächenkruste die Konsistenz von losem Sand hat. Dies ist möglicherweise das Ergebnis von fallendem Methanregen über Äonen von Jahren hinweg, oder aber das Ergebnis von aufsteigenden Flüssigkeiten.
Die Hitze, welche Huygens bei der Landung erzeugte, erwärmte den Boden unter der Sonde und sowohl das GCMS als auch das SSP registrierten Methangas-Fontainen die Oberflächenmaterial mitrissen. Dies bestätigte, dass Methan eine wichtige Rolle in Titans Geologie und Meteorologie innehatt; aus Methanwolken regnet es nieder, die Oberfläche wird erodiert abgetragen.
Ferner hat das DISR Aufnahmen von kleinen, runden Steinen in einem trockenen Flussbett gemacht. Die spektralen Messungen ergaben, dass deren Zusammensetzung eher schmutzigem Wassereis als silikatischem Gestein gleicht. Welches allerdings bei Temperaturen von -170º so hart wie Fels.
Der Boden auf Titan enthält auch Ablagerungen von organischem Dunst der den Mond einhüllt. Dieses dunkle Material sonderte sich aus der Atmosphäre ab und setzte sich am Boden von Entwässerungskanälen und Flussbetten ab. Vom DISR wurde es als dunkle Areale wahrgenommen.
In der Atmosphäre wurde Argon 40 gefunden; ein starkes Indiz für vulkanische Tätigkeit auf Titan. Allerdings "spuken" diese Vulkane keine Lava wie auf Erden, sondern Wassereis und Ammoniak.
Viele auf Titan vorkommenden physikalischen Prozesse sind ähnlich wie auf der Erde, aber die Chemie ist eine völlig andere: Anstatt flüssigem Wasser hat Titan flüssiges Methan. Anstatt silikatischem Gestein gibt es gefrorene Eisbrocken. Anstatt Schmutz gibt es auf Titan Wasserkohlenstoff-Partikel die sich aus der Atmosphäre absetzen und anstatt Lava spuken die Titan-Vulkane sehr kaltes Eis und Ammoniak.
Titan ist eine ganz besondere Welt: Es gibt erdähnliche physikalische Prozesse, die aber mit Materialien in für uns fremdartigen Aggregatszuständen operieren.