ESA`s Raumsonde Mars Express findet zugefrorenen See auf dem Mars
Nahe dem Marsäquator in der Elysium-Ebene entdeckte die High Resolution Stereo Camera (HRSC) an Bord der Raumsonde Mars Express einen zugefrorenen See auf der Oberfläche des Planeten mit einer Ausdehnung von 800 x 900 Kilometern. Die Bilder der Stereo-Kamera zeigen Strukturen die an Packeis erinnern; so als ob Eisschollen auf einem strukturlosen Material schwimmen würden.
Schon früher vermuteten Forscher, dass sich vor einigen Millionen Jahren Lavaströme und Wasserfluten aus der 17 km hohen Elysium-Vulkanregion in die Ebene ergossen haben. Es wurden aber bei früheren Marsmissionen nur Hinweise auf Lavaströme gefunden; von den Wassermassen fehlte jede Spur. Die Forscher dachten, es wäre verdunstet und hätte sich in den Weltraum verflüchtigt.
Die Aufnahmen von der HRSC zeigen aber, dass dieses Wasser nicht verdunstet ist, sondern heute noch vorhanden ist, und zwar in Form eines bis auf den Grund gefrorenen Sees von etwa 45 Meter Tiefe. Dieser "See" scheint mit einer dünnen Schicht aus Lava-Asche bedeckt zu sein. Das ist vermutlich auch der Grund, warum das Wasser noch vorhanden ist, weil dieser dünne Belag das Wasser vor dem Verdunsten schützte. Ernst Hauber, Geologe am DRL-Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlerhof schätzt das Alter des Sees auf etwa 5 Millionen Jahre. Wenn sich diese Ergebnisse bestätigen sollten, würde das bedeuten, dass der Mars auch heute noch ein geologisch aktiver Planet ist.
Die genauen Ergebnisse werden am 17. März 2005 in der Zeitschrift Nature veröffentlicht.
Eine Topographische Karte, auf der sich die Elysium-Ebene nahe der Bildmitte befindet. Grün sind die am tiefsten gelegenen Gebiete, die sich mit zunehmender Höhe mit den Farben gelb, orange bis zu rot darstellen. Die rote Farbe kennzeichnet den 17 Kilometer hohen Gipfel des Vulkans Elysium.
Quelle: http://idw-online.de/pages/de/news101738
3. März 2005/SP
Verein Kuffner-Sternwarte