Japetus – erste Bilder von der Silvesternacht
Am 31. Dezember 2004 passierte die Raumsonde Cassini den rätselhaften Mond Japetus im Abstand von 123 400 km und schon ab 11:47 p.m. Pazifik Standard Time, begannen die wissenschaftlichen Daten bei NASA`s Deep Space Network Station in Goldstone/Kalifornien einzutreffen.
Der fly by am Freitag, den 31. Dezember 2004 war der erste relativ nahe Vorbeiflug an Japetus während der vier Jahre dauernden Mission. Die zweite, noch viel knappere Passage an Japetus wird voraussichtlich am 10.September 2007 im Abstand von nur 1000 km erfolgen. Aber schon auf diesen Bildern sind mehr Einzelheiten zu erkennen, als dies auf den seinerzeitigen Aufnahmen der Raumsonde Voyager möglich war.
Japetus ist auf seine Art einzigartig im Sonnensystem. Die in Bewegungsrichtung liegende, vordere Hemisphäre des Mondes ist sehr dunkel, während die Rückseite extrem hell ist. Im Zentrum der Vorderseite liegt die Albedo bei etwa 3 bis 4 Prozent (entsprechend Kohlenstaub) während die Rückseite eine Albedo von etwa 50 % hat (entsprechend Wassereis).
Zwei Erklärungen für diesen Helligkeitsunterschied auf Japetus sind möglich:
Die dunklen Ablagerungen auf der Vorderseite des Mondes könnten Partikel sein, die von Phoebe abgestoßen wurden, nach innen drifteten und sich auf Japetus ablagerten.
Die zweite Möglichkeit wäre, dass die Eiskruste von Japetus ungewöhnlich viel Methaneis enthält, von dem ein Teil durch äußere Einwirkungen in dunkles, organisches Material umgewandelt wurde.
Japetus, der drittgrößte Saturnmond (nach Titan und Rhea) wurde 1671 vom italienisch-französischen Astronomen Jean Dominique Cassini entdeckt. Seine scheinbare visuelle Helligkeit variiert in Oppositionsstellung zwischen 10,5 und 11,9 mag; eine Folge des krassen Albedo-Unterschiedes.
Durchmesser: 1436 km
Mittlere Entfernung vom Saturn: 3,56 Mio. km.
Umlaufzeit: 79d 7,9h
e: 0,028
i: 7,5º gebundene Rotation.
5. Jänner 2005/SP
Verein Kuffner-Sternwarte