Asteroidengürtel entdeckt
Mit dem Spitzer Teleskop entdeckten Astronomen einen Asteroidengürtel beim 41 Lichtjahre entfernten sonnenähnlichen Stern HD 69830.
Dr. Charles Beichmann vom California Institute of Technology (Caltech) und Kollegen haben mit Hilfe des Infrarot-Spektrographen am Spitzer-Weltraumteleskop 85 sonnenähnliche Stern observiert. Nur beim Stern HD 69830 fanden sie Hinweise auf einen Asteroidengürtel.
Dieser neuentdeckte Asteroidengürtel enthält 25mal mehr Material als der unseres Sonnensystems. Wenn unser Sonnensystem einen Asteroidengürtel dieser Dichte hätte, würde er am Nachthimmel als helles Band zu sehen sein. Allerdings befindet sich dieser extrasolare Asteroidengürtel viel näher beim Zentralstern (innerhalb der Venusbahn) während sich „unser“ Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter befindet.
Eine wichtige Gemeinsamkeit haben aber beide Asteroidengürtel; die Schwerkraft eines Riesenplaneten verhinderte, dass sich in einem bestimmten Bereich ein Planet bilden konnte. In unserem Sonnensystem war dies Jupiter und bei HD 698220 ist es vermutlich ein Planet mit etwa Saturnmasse, der allerdings noch der Entdeckung harrt.
Es wurden bis dato schon zwei Asteroidengürtel bei anderen Sternen entdeckt. Allerdings befinden sich diese bei jüngeren, massereicheren Sternen, während dies der erste Asteroidengürtel bei einem sonnenähnlichen Stern ist.
Die Forscher haben den Asteroidengürtel nicht direkt gesehen, sondern den durch häufige Kollisionen freigesetzten Staub. Da wesentlich mehr Material im extrasolaren Asteroidengürtel vorhanden ist kommt es alle 1000 Jahre zu einer Kollision, während es bei uns nur alle 100 Millionen Jahre zu einer Kollision zwischen den kleinen Körpern kommt.
Es gibt da noch eine zweite, aber weniger wahrscheinliche Theorie für dieses helle Staubband bei HD 69830. Nach Meinung einiger Astronomen könnte es auch ein Riesenkomet von der Größe Plutos sein, der ins innere Sonnensystem geschleudert wurde, sich auf der extrem sonnennahen Bahn stark erhitzte und einen gigantischen Staub- und Gasschweif bildete. Diese Hypothese wurde deshalb in den Raum gestellt, weil der Staub rund um den Stern kleine Silikatkristalle enthält, wie sie im Gasschweif vom Kometen Hale Popp gefunden wurden. Einer dieser Kristalle ist das grünliche Mineral Forsterit (zu den Achondriten gehörig).
Diese "Superkomet" Theorie ist zwar etwas weit hergeholt, aber doch nicht ganz unmöglich. Weitere Untersuchungen des Systems HD 69830 werden hoffentlich Klarheit bringen.
30. April 2005/SP
Verein Kuffner-Sternwarte