Neuer Sternhaufen-Typ in Andromeda entdeckt
Ein Team von Astronomen entdeckte um unsere Nachbargalaxie Andromeda einen gänzlich neuen Typ von Sternhaufen. Diese Sternhaufen enthalten so wie die schon seit langem bekannten Kugelsternhaufen Hunderttausende von Sternen. Was sie von diesen Kugelsternhaufen unterscheidet ist, dass sie sich über ein Hunderte von Lichtjahren weites Gebiet erstrecken.
Die Entfernung zwischen den einzelnen Sternen ist in diesen "Ausgedehnten Haufen" wesentlich größer als in den altbekannten Kugelsternhaufen.
Die Entdeckung gelang, als M 31 (Andromeda) mit bisher noch nie da gewesener Genauigkeit erforscht und vermessen wurde. Die Untersuchung erstreckte sich über ein Gebiet von mehr als 50 Quadratgrad am Firmament; das ist enorm viel wenn man bedenkt, dass sich bisherige CCD-Untersuchungen nur über wenige Quadratrad erstreckten.
Ein Teil dieser Studie befasste sich mit der Untersuchung der Kugelsternhaufen um M 31. Bei dieser Gelegenheit wurden diese "Ausgedehnten Haufen" entdeckt. Sie verteilen sich in einem sphärischen Halo um M31 und sind 200 000 Lichtjahre vom dieser großen Spiral-Galaxie entfernt.
Wie diese Objekte entstanden sind und warum es keine ähnlichen Haufen in unserer Milchstraße gibt ist noch ein Rätsel, meint Avon Huxor von der Hertforshire Universität, der ein Poster mit den neuen Ergebnissen beim Royal National Astronomy Meeting in Birmingham präsentierte.
Sicher ist, dass diese Haufen - so wie die Kugelsternhaufen auch - sehr sehr alte Gebilde sind; vermutlich Milliarden von Jahren alt.
Es könnte sein, dass diese riesigen Haufen nicht in M 31 entstanden sind sondern ursprünglich zu Zwerggalaxien gehörten (oder Zwerggalaxien waren) die von der Gravitation Andromedas auseinander gerissen und von ihr einverleibt wurden.
Die Daten für die Untersuchung von M 31 wurden mit dem 2,5 m Isaac Newton Teleskop auf La Palma, Kanarische Inseln, und dem 3,6 m Canada-France-Hawaii Teleskop in Hawaii gewonnen.
Mit dem Hubble Space Telescop sind weitere Untersuchungen geplant.
Dem Team unter englischer Leitung gehören auch Astronomen aus Frankreich, Kanada und Australien an.
15. April 2005/SP
Verein Kuffner-Sternwarte