Rückkehr von Hayabusa auf Jahre verschoben
Jetzt ist es jetzt leider Gewissheit: Japans Raumsonde Hayabusa verlor den Kontakt mit der Bodenstation und konnte somit das Startfenster für die Heimkehr zur Erde nicht wahrnehmen. Aber die Verantwortlichen hoffen, dass die Raumsonde das nächste mögliche Fenster für die Heimkehr im März 2007 nutzen kann. Wenn dies glücken sollte, könnte Hayabusa 2010 in Australien landen.
Hayabusa hat zwei Abstiege auf Itokawa im November geschafft. Trotzdem bleibt es fraglich, ob die Aufnahme von Oberflächenmaterial geklappt hat, weil die Signale des Bordcomputers an das Sammelhorn widersprüchlich waren. Trotzdem hoffen die Verantwortlichen für die Mission, dass einiges an Material zufällig in den Sammelbehälter geschlittert ist.
Das Unglück begann am 26. November als ein Treibstofftank undicht wurde. Durch das ausströmende Gas begann die Raumsonde zu taumeln und konnte die Antenne nicht mehr gezielt Richtung Erde ausrichten. Diese Stabilisierungsprobleme führten letztendlich dazu, dass die Bodenstation am 8. Dezember komplett die Kontrolle über Hayabusa verlor.
Die Missionsmanager sind aber zuversichtlich, dass sich die derzeit unkontrolliert drehende Raumsonde wieder stabilisieren wird, da sie dahingehend programmiert wurde; dies kann allerdings einige Monate dauern. Aber die Chancen stehen gut dass dies gelingt. Die Erfolgschancen liegen bei etwa 60 bis 70 %.
Die etwas unfaire Kritik mancherorts ist wirklich nicht angebracht, da die Raumsonde trotz aller Missgeschicke einiges zuwege gebracht hat. Zwei erfolgreiche Landungen und in Folge auch wieder kontrollierte Starts von der Asteroidenoberfläche, was bei der fast nicht vorhandenen Gravitation des nur einige hundert Meter großen Asteroiden eine großartige Leistung war. Auch die vielen interessanten Aufnahmen von Itokwa und die Daten, die von diesem erdnahen Asteroiden gewonnen wurden, können wirklich nicht als Misserfolg gewertet werden. Wenn man noch bedenkt, dass diese Mission nur 100 Millionen Dollar gekostet hat, kann man trotz aller Mißgeschicke von einem Erfolg sprechen.Außerdem können die Projektmanager ihre Erfahrung, die sie mit der Raumsonde gemacht haben, nutzbringend für weitere Projekte einsetzen.
21. Dezember 2005/SP
Verein Kuffner-Sternwarte