Namensvorschläge für Itokawas Oberfläche
Update: 23. September 2005
Nach den Richtlinien der IAU sollen Terrains die größer als 100 Meter sind die Namen von Göttern bekommen. Ferner wurden weltweit gut bekannte Orte genehmigt, die im Zusammenhang mit der Mission stehen.
Das Hayabusa-Projekt-Team hat folgende Namen für die großen Oberflächenmerkmale auf Itokawa vorgeschlagen:
Muses-Sea: Für das flache Terrain auf Itokawa. Dieser Name steht für "Muses-C" den Projektnamen von Hayabusa, aber auch für das weite Land, wo die griechischen Göttinnen der Künste, die Musen beheimatet waren.
UchinouraBay: Ist ein potentieller Krater auf Itokawa. Benannt nach dem Startplatz von Hayabusa, dem Uchinoura-Space Center auf der Insel Kyushu im Süden Japans.
WoomeraDesert: Dieser Name steht auch für einen potentiellen Krater auf Itokawa. Woomera ist ein Ort in Australien, bei welchem im Juni 2007 die Probenkapsel mit dem Material von des Asteroiden Oberfläche abgeworfen wird.
Ferner werden die kleineren Oberflächenmerkmale auf dem Asteroiden vermutlich mit den Spitznamen von Mitgliedern des Projektteams versehen werden.
Update: 14. September 2005
Die derzeit beste Aufnahme des Asteroiden Itokawa stammt vom 12. September und wurde mit dem Instrument AMICA (Asteroid Mulitband Imaging Camera) aufgenommen. Das Foto zeigt einen länglichen Körper, auf dem sich hügelige und flache Regionen abwechseln.
Hayabusa war zu diesem Zeitpunkt 0,3 Mrd. km von der Erde entfernt und das Licht hatte eine Laufzeit von 17 Minuten. Das bedeutet, dass beim Auftreten eines technischen Problems kaum rechtzeitig Hilfe von der Erde eintreffen würde. Zum Glück wurde die Raumsonde so konstruiert, dass sie weitgehend selbständig Kamera und Laser einsetzt um die Oberfläche des Asteroiden abzutasten und auch selbständig Entscheidungen treffen kann, wann die beste Gelegenheit ist, sich dem Asteroiden zu nähern und auf dessen Oberfläche zu landen.
Die wissenschaftlichen Untersuchungen des Asteroiden werden etwa zwei Monate in Anspruch nehmen. In diesem Zeitraum werden auch die topographischen Messungen und die Probeentnahmen stattfinden.
Ein Farbkomposit-Bild wurde von den Projektmitarbeitern in Bälde in Aussicht gestellt.
Die Raumsonde nähert sich ihrem Ziel, dem Asteroiden Itokawa, vom dem sie derzeit (31. August 2005) nur mehr 2500 km entfernt ist. Die größte Annäherung an Itokawa wird Hayabusa Mitte September erreichen.
22.August. Die Movies stammen von Aufnahmen die am 22. und 23.August mit der AMICA (Asteroid Multiban Imaging Camera) aufgenommen wurden. Die Distanz zwischen Hayabusa und Itokawa betrug zu diesem Zeitpunkt etwa 10 000 km.
23.August. Die Movies stammen von Aufnahmen die am 22. und 23.August mit der AMICA (Asteroid Multiban Imaging Camera) aufgenommen wurden. Die Distanz zwischen Hayabusa und Itokawa betrug zu diesem Zeitpunkt etwa 10 000 km.
Radarbild des Asteroiden Itokawa, erstellt mit Daten die vom Arecibo-Observatorium in Puerto Rico (April 2004) gewonnen wurden
Die Raumsonde Hayabusa hat schon im Vorfeld Änderungen durchmachen müssen. Ursprünglich hätte die Sonde den rund 1,5 km großen Asteroiden Nereus ansteuern sollen, aber Verzögerungen bei der Entwicklung erlaubten es nicht, den ursprünglichen Starttermin Juli 2002 einzuhalten. So musste auch ein anderer Zielasteroid ausgesucht werden, der leider um einiges kleiner als Nereus ist; 1998 SF36, Itokawa.
Ursprünglich hätte auch ein kleiner Rover, entwickelt von der NASA, auf dem Asteroiden Erkundungsfahrten machen sollen. Der nur 1,2 kg schwere Rover hätte eine Miniaturkamera, ein Infrarotspektrometer und ein Röntgenspektrometer an Bord gehabt. Aus finanziellen gründen wurde die Entwicklung des Rover eingestellt.
Der Start von Muses C (Hayabusa) erfolgte schließlich am 9. Mai 2003 vom Uschinoura Space Center in Kagshima auf der Insel Kyushu im Süden Japans. Den Namen Hayabusa (Falke) bekam die Raumsonde erst nach dem Start, da es in Japan üblich ist, einer Sonde erst dann einen Namen zu geben, wenn der Start erfolgreich war.
Hayabusa ist eine sehr preiswerte Mission, da die Gesamtkosten nur 100 Mio. $ betragen.
Insgesamt wird die Mission vier Jahre dauern, bei der die Sonde rund 650 Mio. km zurücklegen wird. Derzeit ist sie 328 750, 500 km von der Erde und 2500 km vom Zielasteroiden entfernt.
Das ehrgeizige Ziel dieser Mission ist es, auf dem Asteroiden mehrmals kurz zu landen und Material von der Oberfläche aufzunehmen. Dieses Material wir durch ein Sammelhorn aufgesammelt. Bei Bodenberührung wird ein kleines Geschoss auf die Oberfläche gefeuert und das dabei aufgewirbelte Material eingesaugt. Es sind mindestens 3 Probeentnahmen geplant. Die Materialproben werden in einer kleinen Rückkehrkapsel untergebracht und - wenn alles nach Plan geht – am 10 Juni 2007 bei Woomera in Australien zur Erde zurückgebracht.
Solche Targetmarker werden zur Vereinfachung der Navigation in 100 m Höhe ausgesetzt. Diese Kreuzmuster dienen dazu, vor allem die horizontale Geschwindigkeit vor dem Aufsetzen auf Null zu bringen, damit die Sonde nicht umkippen kann. Da die Sonde nicht festgezurrt wird (wie dies beim Kometenlander Philae auf Rosetta gemacht wird) würden kleinste Kräfte genügen, um sie umkippen zu lassen, da die 500 kg schwere Sonde auf dem Asteroiden nicht mehr als ein Blatt Papier wiegt. Die Fluchtgeschwindigkeit auf Itokawa beträgt ja nur 30 cm/s (Erde= 11,19 km/s.
Der kleine Hüpfroboter Minerva wurde von der japanischen Raumfahrtorganisation ISAS entwickelt. Der kleine Roboter wird aus rund 10 km Höhe ausgesetzt werden.
Da das Gewinnen von Materialproben im Vordergrund steht, sind nur drei wissenschaftliche Instrumente an Bord. Eine Kamera, ein Infrarot-Spektrometer und ein Röntgenspektrometer. Da aber die Sonde den Asteroiden einige Monate lang begleiten wird, nützt man die Gelegenheit, auch seine Oberfläche zu kartieren.
Die Sonde pirscht sich derzeit langsam an den Asteroiden heran und wird die größte Annäherung Mitte September erreichen. Da dieser Asteroid recht klein ist, wird die Sonde nicht in eine Umlaufbahn einschwenken, weil bei einem Objekt mit so geringer Schwerkraft die Gefahr besteht, dass bei kleinsten Störungen die Sonde abstürzt oder den Orbit verlässt. Stattdessen wird Hayabusa drei Monate lang aus einer Sonnenumlaufbahn, die 10 bis 20 km vom Asteroiden entfernt verläuft, diesen beobachten.
Als Ersatz für den Minirover, dessen Entwicklung eingestellt wurde, bringen die Verantwortlichen einen Hüpfroboter namens Minerva zum Einsatz, der sich hüpfend über die Asteroidenoberfläche bewegen soll.
Das Zielobjekt (25143) Itokawa (1998 SF36)
wurde nach dem japanischen Raketenwissenschafter Itokawa Hideo benannt.
Itokawa wurde am 26. September von LINEAR entdeckt. Es ist ein erdbahnkreuzender Asteroid der sich zwischen 0,9532 AE (Perihel) und 1,6727 AE (Aphel) in rund 556 Tagen um die Sonne bewegt. Radarbeobachtungen des Goldstone-Observatoriums haben gezeigt, dass er ein nur 0,36 km großer länglicher Himmelskörper ist.
Die genauen Maße sind: 607 m x 287 m x 264 m.
S-Typ-Asteroid
Albedo: 0,53
Rotationsperiode: 12h 30min
31. August 2005/SP
Verein Kuffner-Sternwarte