Raumsonde Stardust passiert Kometen Wild 2
Nach einer Reise von knapp fünf Jahren in der Stardust 2,3 Mrd.zurücklegte, hat die Raumsonde auch ihre wichtigste Aufgabe bravourös gemeistert; den nahen Vorbeiflug an einem Kometen und Einfang von Gas und Staub aus dessen Koma.
Während ihrer langen Reise hat die Raumsonde Stardust mehrmals erfolgreich interstellaren Staub eingefangen und am 2. November 2002 einen nahen Vorbeiflug am Asteroiden Annefrank erfolgreich absolviert. Das Hauptziel der Raumsonde aber war der Komet Wild 2. Den erreichte die Raumsonde in den Abendstunden des 2. Januar 2004. Um 2:44 p.m. ET flog sie mit einer Relativgeschwindigkeit von 21,832 km/h in 320 km Entfernung am Kometen Wild 2 vorbei.
Alle Instrumente arbeiteten einwandfrei: Die Navigationskamera erfasste den dunklen Kometenkern visuell, der Aerogel-Detektor hat nach menschlichem Ermessen Gas- und Staubteilchen aus der Kometenkoma eingefangen und auch das Massenspektrometer CIDA (Cometary and Interstellar Dust Analyzer) erfüllte seine Aufgabe.
Alles scheint perfekt gelaufen zu sein. Aber endgültige Gewissheit haben die Forscher erst in rund 30 Stunden nach dem Kometen-Vorbeiflug, wenn die Daten von CIDA zur Erde gebeamt worden sind und ausgewertet werden können.
Auf die Auswertung der vom Aerogel-Detektor eingefangenen Teilchen müssen wir aber bis Januar 2006 warten, wenn Stardust zur Erde zurückkehrt und den Kollektor mit einer Kapsel abwirft. Die 20 kg schwere und 70 cm große Abwurfkapsel wird mittels Fallschirmen auf einem ausgetrockneten Salzsee im US-Bundesstaat Utah niedergehen.
Dann werden Forscher erstmals Gelegenheit bekommen, Sternenstaub und Kometenmaterie im Labor zu untersuchen und dadurch vielleicht Antworten auf fundamentale Fragen zum Ursprung unseres Sonnensystems bekommen.
3. Jänner 2004/SP
Verein Kuffner-Sternwarte