Marsrover Opportunity beobachtet Marsmonde vor der Sonnenscheibe
In den 70iger Jahren sahen die Viking-Sonden den Schatten des Marsmondes Phobos über die Marsoberfläche huschen und 1997 konnte Mars Pathfinder beobachten, wie Phobos des Nachts aus dem Schatten des Mars hervortrat, aber keine der früheren Missionen hat je einen Transit oder eine Sonnenfinsternis von der Oberfläche einer anderen Welt aus beobachten können.
Dies gelang erstmals mit Hilfe des Marsrover Opportunity.
Am 4. März hatte die Panorama-Kamera an Bord des Rover Opportunity einen "Deimos-Transit" observiert und am 7. März eine partielle Finsternis, die durch den Marsmond Phobos verursacht wurde. Totale Sonnenfinsternisse gibt es am Mars nicht zu sehen, dazu sind die beiden Monde sind klein; ringförmige Sonnenfinsternisse sind durchaus möglich.
Die Rover-Navigatoren beim JPL planen die Panorama-Kameras beider Rover zur Beobachtung ähnlicher Ereignisse in den nächsten sechs Wochen einzusetzen. Insbesondere sind die Forscher am Timing dieser Transite und Verfinsterungen interessiert, weil dadurch die Umlaufbahnen von Phobos und Deimos besser bestimmt werden könnten.
Die Panorama-Kameras beider Rover beobachten die Sonne nahezu jeden Marstag, um Informationen über die Auswirkung des Sonnenlichts auf die Marsatmosphäre zu bekommen.
Die Schwierigkeit bei den Finsternisbeobachtungen liegt im Timing, weil Deimos in nur 50 bis 60 Sekunden die Sonnenscheibe überquert und Phobos noch schneller ist. Dieser braucht gar nur 20 bis 30 Sekunden für einen Transit, da er nur 6000 km über der Marsoberfläche seine Bahn zieht. (Deimos kreist in 20 000 km Höhe)
Phobos und Deimos sind mit Albedos von 6 bzw. 7 Prozent sehr dunkle Objekte und werden allgemein für eingefangenen Asteroiden gehalten. Es gibt Spekulationen, dass sie entweder im äußeren Teil des Asteroidengürtels oder überhaupt im äußeren Sonnensystem entstanden sind.
11. März 2004/SP
Verein Kuffner-Sternwarte